18.2. Ewige Liebe
| Kapitel 18.2 | |
|---|---|
| Austragungsort | Jersey City |
| Zeitraum | 05.12.2000 - 06.12.2000 |
| Klüngelmitglieder | Ewe, Franzi und Susan |
| Weitere Teilnehmer | Prof. Claus Dennings, Kardinal Clemence Moncada, Galahad, Genie Garber, Jaqueline Howard, Mathias, Oliver, Ezekiel Porter, Reuben Brubaker, Ricardo, Skalde, Terri Francis, Sascha Vykos und Walter Holmes |
| Weitere Orte | Henry David Thoreau Elementary School und Succubus Club |
| Texte erhalten | keine (+) |
| Eine Schnitzeljagd führt unsere kleine Gruppe an für sie vorbestimmte Orte, einer Spur zu folgen, die von langer Hand geplant, ausgelegt wurde, viele Schicksaale und einige Herzen zu berühren. | |
| Through the looking glass | |
| Spielort | Paderborn |
| Spieldatum | 21.06.2024 |
| Spieldauer | 2 |
Ewige Liebe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
16:30 Uhr: Sonnenuntergang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
New York ist von einer vorweihnachtlichen Stimmung beseelt. Es ist frisch, die Temperaturen wandern nachts schon unter den Gefrierpunkt, aber mit einem dicken Pullover und einer gefütterten Jacke lässt sich das Wetter ertragen. Alles Dinge, über die wir uns keine Gedanken machen müssen.
Franzi ist auf dem Weg zu Susan. Sie hat versprochen, die Nacht mit Franzi zu verbringen, schließlich war der Deal, dass Neil Peter abholt und außerdem ist es Franziska auch völlig egal, ob sie als erstes bei Peter ist. Völlig egal. Franziska ist sich sehr sicher, dass ihr Handy Empfang hat. Im Auto mit Susan klingt das mit dem völlig egal vielleicht schon etwas anders. Aber genau deshalb sind die zwei ja auch auf dem Weg zur Party der Dünnblütigen. Unauffällig schwarz gekleidet ist Franzi – allerdings mit einem schönen Armband am linken Arm. Reuben und Claus haben eingeladen. Abschiedsparty in einer Grundschule.
Auf dem Weg zur Party unterhalten sich Susan und Franziska über die letzten Wochen. Susan fragt Franzi nach dem Training mit Neil und ist überrascht, wie frustriert Franzi ist. Sie sei nicht gut genug für das Training mit Neil. Sie können einfach nicht kämpfen. Außerdem habe sie mit anderen Dünnblütigen über Alchimie gesprochen, aber auch das könne sie nicht. Franzi: „Ich bin völlig frustriert, weil ich nicht weiß, wo meine Fähigkeiten liegen.“ Susan versucht zu trösten: „Deine Stärken liegen woanders. Du musst nicht in der ersten Reihe kämpfen.“ Susan erinnert Franzi an ihre Fähigkeit, Gegenstände zu erkennen. Aber auch das stimmt Franzi nicht um.
„Es gibt etwas, was ich dir nicht erzählt habe, vor 6 Wochen. Es hat mit dem Trank und seinen Auswirkungen zu tun.“ Gespannt wartet Susan, dass Franzi weiter spricht. „Ich habe den Trank getrunken und dann war Susan dabei.“ (Franzi sagt nicht „Du“!) Und Susan sagte: „Es war doch alles gut, warum hast du es nicht einfach dabei belassen. Es wäre viel einfacher gewesen.“ Franziska führt weiter aus: “Und dann hat Susan mir ein Messer gegeben. Ich solle dann auch alles richtig trennen und alle weißen Bänder zertrennen, hat Susan gesagt. Und dann habe ich das Messer genommen und alle weißen Bänder durchtrennt. Dabei sah ich Peter unter mir liegen. Peter hat alle weißen Bänder mit den Worten, damit werde ich meinen Weg zu dir zurückfinden, eingesammelt.”
Die im Auto sitzende Susan sagt: „Er will zu dir zurück.“
„Du hast zu mir gesagt, du dummes, kleines, schwaches Ding!“ Und dann fährt Franzi aus der Haut und lässt ihre ganze Verzweiflung und Wut an der im Auto sitzenden Freundin aus. Susan weiß nicht, wie ihr geschieht. Sie fängt an, sich doch verantwortlich zu fühlen und entschuldigt sich bei Franzi. Und Franzi kommt langsam wieder zu der Erkenntnis, dass es nicht die neben ihr sitzende Susan war. Sondern sie selbst, beziehungsweise der Trank, den sie getrunken hat. Er hat alles ausgelöst.
Doch Susan widerspricht ihr: „Nein, es war Susan und nicht der Trank. Denn es war auch Susan, die euch zusammengebracht hat und das Blutband ursprünglich initiiert hat.“ Franzi erzählt Susan von ihrem Liebeskummer und hält Peter für wichtiger als sich selbst. Aber Susan macht ihr klar, dass sie genauso wichtig ist. Franzi merkt, wie verzweifelt ihre Freundin gerade darüber ist, dass sie sich für weniger wichtig einschätzt. Franzi fängt ihre Emotionen wieder ein und wird sachlich: „Ja, ich bin erst 24 und habe Liebeskummer.“ Sie schaut wieder auf die Uhr. Wie so oft, seit sie im Auto sitzen. Susan sagt: „Ich hatte vielleicht noch nicht diese Art Liebeskummer, aber Schmerzen sind zum Wachstum nötig…“
Und damit kommt Franziskas Realismus wieder: „Wir werden uns in den nächsten drei Nächten bestimmt sehen. Und was ist schon Liebe? Liebe ist kein Gefühl. Es gibt genau vier Grundgefühle und das sind: Freude, Wut, Traurigkeit und Angst. Keine Liebe. Liebe ist nur ein Konstrukt unserer Gesellschaft, zusammengebaut aus genau diesen vier Gefühlen. Alles Einbildung. “ Und sie schaut wieder auf die Uhr. Susan: „Neil kümmert sich um Peter. Ich bin bei dir und für dich da. Es ist doch kein Zufall, dass wir heute zusammen zur Party gehen. Die Ablenkung wird uns guttun.“ Dann wird die Stimmung im Auto gelöster. Susan, die zwischendurch eine Haltemöglichkeit angesteuert hat, fährt wieder weiter. Beide sprechen über die Sprachen, die sie gerade lernen (Franzi: russisch, Susan: sunnitisch) und kommen frohen Mutes in der Nähe der Partylocation an.
Susan parkt etwas abseits und beide gehen noch einen leicht verschneiten Weg durch den an die Grundschule angrenzenden Park. Alles friedlich hier. Blöd nur, dass der Skulde Franzi und Susan auf dem Weg zum Eingang abgefangen – und vielleicht auch etwas belauscht hat. Franziska sollte auf sein Anraten hin zügigst mit dem Prinzen klären, was ihr weiterer Weg sein wird. Vor allem, wenn dieser Weg irgendwie in New York sein sollte. Die Vorgaben sind eindeutig. Die Dünnblütigen haben New York zu verlassen.
20:00 Uhr: Party bei den Dünnblütigen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jetzt steht trotzdem die Party an: Die Stimmung ist erst mal gut. Franzi kennt einen großen Teil der dortigen Dünnblütigen
- Prof. Claus Dennings
- Reuben Brubaker
- Genie Garber
- Terri Francis
- Eric Gonzalez
- Ralph Zuniga
- Sherry Chan
- Vito Vossella
- Diane Brewster
- Kenny Yeong
- Sanford
und fühlt sich eigentlich ziemlich gut aufgehoben. Noch nie gesehen hat sie Ewe. Ein unauffälliger Typ, der einige andere hier zu kennen scheint. Susan kommt mit ihm ins Gespräch.
Ewe erzählt, dass er schon viel von „den Helden von New York“ gehört hat und ist erfreut, Susan und auch Franzi persönlich kennenzulernen. Er erinnert sich noch gut an die Zeit, wo wir in aller Munde waren, in letzter Zeit sei es jedoch deutlich ruhiger um uns geworden. Er hat uns schon ein paar Mal bei verschiedenen Elysien gesehen, u.a. beim Elysium von Victoria, bei dem Sidney hingerichtet wurde und Susan mit dem Abschlagen ihrer Hand bestraft wurde. Er berichtet, dass er für Calebros arbeitet dem Clan der Nosferatu angehört. Bevor er nach New York kam, wurde er gepflöckt in Washington gefunden – ihm graut immer noch, wenn er an die Zeit des gepflöckt-Seins zurückdenkt. Die Oberen in Washington (Buchmann, Camille, …) – über Prinz Vitel zu sprechen hat Susan nicht viel Lust – haben Ewe am (Un-)Leben gelassen. Susan hat das vage Gefühl, dass sie tief in ihrem Inneren über diese Situation um Ewe etwas weiß, kann jedoch den Finger nicht darauflegen. Ewe berichtet, dass er auf der Flucht vor dem Sabbat mit Ralph und Sherry nach NYC gekommen sei. Sie plaudern weiter über dies und das und Susan geht durch den Kopf: Ewe sieht wirklich anders aus als alle, die ich sonst so kenne und früher hätte ich ihm nicht im Dunkeln begegnen wollen. Aber er ist so sympathisch und trotz seines ungewöhnlichen Äußeren, interessant und attraktiv. Er hat das gewisse Etwas!
Beide gehen schließlich auf die Tanzfläche. Nach 20 Minuten hat Susan genug getanzt und schaut nach Franzi, die auch ihren Spaß zu haben scheint. Sehr gut. Die Stimmung ist angenehm ausgelassen und Reuben überlegt mit Franzi, ob Alexandria nicht eine echte Option darstellt: andere Regeln, keine Camarilla, nur Dünnblütig, nicht ständig Außenseiter sein. Dann fragt Reuben Franziska, ob sie bereit wäre, etwas Dünnblütigen-Magie auszuprobieren. Reubens Spezialgebiet mit immer besseren Ergebnissen. Er hat einen Trank in einem Marmeladenglas dabei. Kleine Vision oder so. Franzi trinkt und fängt dann an zu erzählen, zu zeigen, zu erleben:
Ich bin die Tochter eines Königs. Prinzessin von Argos auf der Peloponnes. Weithin als die schönste unter den Frauen angesehen. Ich treff‘ den Mann, dem ich versprochen wurde: alt, hässlich und verknöchert. Schock erfüllt mein Herz. Und Trauer um meiner selbst willen. Ich flieh‘ aus meiner Heimat, eine einzig Dienerin an meiner Seite. Ich laufe, so weit mich meine Füße tragen. Bis Hunger, Durst und Müdigkeiten Meiner Flucht ein Ende setzen. Ich bin voll des Glücks und der Ekstase. Ein Prinz, sein Antlitz eine Schönheit, die der meinen angemessen. Er rettet mich und bringt mich bald in Sicherheit - nach jenseits des Meeres. Ich spür‘ mit unsren ersten Blicken – die sich finden – ein Band der Liebe spannen, das für immer seinesgleichen suchen soll. Ich leb‘ die Jahre voll des Glücks und voller Freude. Niemals zuvor hat dergleichen Glückseligkeit mein Herz berührt. An der Seite meiner großen Liebe, meines Prinzen. Ich sehe alles zerbrechen. Ich bin dabei, als voll Rachsucht, Wut und Zorn mein verschmähter Anvertrauter die Mauern meines neuen Heimes herniederreist. Der Palast des Prinzen wird in einem Handstreich der Erde gleich gemacht. Ich werd‘ in meine alte Heimat bald verschleppt, mein Prinz – die große Liebe meines Lebens – zurückgelassen. Ich fürcht‘ das Schlimmste für ihn. Und erlebe Schlimmeres. Ich sterb‘ durch die Hände meines Häschers, der mir langsam, voller Schmerzen, mein Blut aussaugt. Ich werd‘ ein zweites mal geboren/ungestorben, als göttlicher Nektar, gleich Honig und wie Feuer brennend meine Lippen heiß benetzt. Ich schlag‘ die Fänge tief – in die Kehle meines lieben Vaters. Mein erstes Mahl von meinem neuen Herrn bereit gelegt. Ich kann dem Tier nicht widerstehen. Mein Vater stirbt durch meine Tat in meinen Händen. Ich begreif‘, was ich geworden bin. Gebunden durch die Macht des Blutes an jenen, der mich neu erschaffen, warte ich. Hass... Liebe... Hass. Ich warte, plane, hoffe. Als dass mein Prinz einst wiederkehren wird, mich zu erretten. Und er kommt. Ich spür‘ des toten Herzen Jubel tief im Innern, ein altes Feuer neu entfacht. Ich seh‘, mit Schwert und Schild, und Mann und Pferd den jungen Prinzen, meines Herzen Freude, den alten Greis und neuen Herrn als Feinde anzugehen. Ich nutz‘ die Gunst der Stunde. Meine List und meines Prinzen Speer und schon ist des Erzeugers Blut das meinige. Und er wart nicht mehr. Uns‘re Blicke finden sich. Mein Prinz und Ich. Ich biete ihm mein Herz. Ich biete ihm mein Blut. Auf dass wir eingeh‘n eine Bindung ewiglich.
FRANZI denkt: Wow! Was war das bitte! Helena! Das ist Helenas Geschichte. Meine Geschichte?! Erlebt? Erzählt? Dieser Trank… Egal! Nicht zu viel darüber nachdenken. Scheint für die anderen cool gewesen zu sein. Partyspaß!
Und kurz darauf geht der Spaß weiter! In Zweiergruppen soll eine Schnitzeljagd stattfinden. Abschiedsspaß in New York und Umgebung. Klar wollen das Susan und Franziska zusammen mitmachen. Ewe ist übrig. Cooler Typ. Der kann bei ihnen mitmachen. Franzi passt das gut. Dann ist sie nicht so eng mit Susan zusammen.
FRANZI: Voll gut, wenn Ewe dabei ist. Mit Susan alleine wird das viel zu anstrengend. Sie will mir dann nur wieder was von „wichtig“ und „Verantwortung“ und „großes Ziel“ erzählen. Ich werde einfach weiter trainieren und mit den Dünnblütigen ist es echt total cool! Und komm schon, 23.00 Uhr. Ich bin ihm eh völlig egal. Wusste ich´s doch! Sicher ist sicher: Handyempfang gecheckt! An mir liegt es nicht…
Zufällig zieht Susan für die Schnitzeljagd-Gruppe von sechs Briefumschlägen den mit Nr. 8. Klar. Susan. Sonst würde das keiner schaffen. Es gibt 10 Aufgaben-Umschläge. Jeweils „der Richtige“ führt zum nächsten Ort, an dem etwas passiert, es einen Hinweis auf das Lösungswort gibt und uns der nächste „richtige“ Umschlag gegeben wird - oder einen Hinweis auf den nächsten Umschlag. Am Ende müssen alle (auch die noch geschlossenen) wieder in der Schule abgegeben werden. Wer das Lösungswort heraus bekommt, erhält einen Preis.
FRANZI: Typisch, diese Vampire. Alles mega vage und total irrational. Was ein Glück, dass immerhin auf einem Umschlag eine „1“ steht. Das verstehe sogar ich.
Umschlag 1: Ihr sucht einen Wald über den Wolken, wo aus zwei drei geworden sind. Nachdem ihr ihr geholfen habt, kann sie euch helfen.
FRANZI: Yeah! Das ist der Wald über den Wolken, Jackline und ihr Mann mit dem kleinen Mark. Klar, die Dünnblütige, die letzte Woche entbunden hat und ein Baby hat.
Zu dritt geht es mit Susans Auto, einem nicht mehr ganz neuen, silbernen Toyota Corolla mit getönten Scheiben, nach New Jersey. Ewe sitzt hinten. Als Franzi erzählt, dass sie nach Alexandria gehen möchte, da sie ja auch dünnblütig sei, sie nicht viel in NYC halte und sie nur an einer Front kämpfen möchte, wird das Gespräch im Auto schwierig und Susan regt an, dass Thema zu vertagen.
SUSAN: Oh, weh. Wie kann Franzi nur Gehenna, unseren Klüngel und unsere Ziele aus den Augen verlieren? Ich habe die Wirkung des Blutbandes und ihre Verbindung zu Peter vielleicht doch falsch eingeschätzt. Ich war so zuversichtlich, dass das Blutband egal sei…
Um das plötzlich betretene Schweigen zu brechen, fängt Susan ein neues Gesprächsthema an und erzählt Ewe von den „Mädelsabenden“, die sie mal zu zweit, mit Liz oder zu dritt, mit Liz und Franzi, unternimmt. Liz ist heute in einem Club unterwegs und wollte lieber allein sein. Beim nächsten Blick in den Rückspiegel sitzt plötzlich Liz auf der Rückbank. Mit Maske der 1000 – Gesichter stellt Ewe die Hüterin des Elysiums von Manhattan einigermaßen überzeugend dar. Trotzdem fallen Susan im nächsten Augenblick einige Fehler auf; sie kennt ihre Freundin einfach zu gut. Und, was sie Ewe nicht verrät, dass Liz im Rückspiegel gar nicht zu sehen wäre…
Susan gehen die Möglichkeiten durch den Kopf, die diese Disziplin bietet. Sie möchte Ewe zeigen, dass sie dieses Talent auch hat und bereitet sich darauf vor, wie Ewe auszusehen. Doch ein ganz anderer Typ sitzt plötzlich auf dem Fahrersitz. Es ist ein junger, hübscher Hawaiianer mit brauner Haut und dichten dunklen und kurzen Haaren. Ewe wird sehr traurig, als er die Gestalt sieht, und bittet Susan, dies zu lassen. Franzi hingegen ist begeistert und meint, Susan solle so bleiben. Susan ahnt was los ist, deutlich bevor Franzi fragt: „Wann war das? Du musst nicht antworten…“.
Ewe: „Vorher – “
Wieder betretenes Schweigen im Auto.
23:45 Uhr: Besuch bei Jaqueline[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Susan fährt ohne weitere Worte zum Lincoln Park – Shield Complex, auf dessen Dach sich das Forster Arboretum befindet. Die komplette Dachfläche des Hochhauses ist begrünt. Einheimische Pflanzen und Bäume unter freiem Himmel bilden das Zentrum der Anlage. Zu den Rändern hin unter wintergartenartigen Glasdächern gesellen sich jedoch teilweise sehr exotische Exemplare aus diversen Ländern und Klimazonen. Ein kleines „Anwesen“ an der nordwestlichen Ecke der Installation beherbergt die Gärtnerin Jaqueline und ihre Familie. Wir klopfen an der Tür und von drinnen hören wir Jaquelines Stimme: „Es ist gerade schlecht!“ Dann eine weitere Stimme: „Bitte unsere Gäste doch herein.“ Als die Tür geöffnet wird, sind die drei sehr überrascht, wer in Jaquelines Wohnzimmer steht: Sascha Vykos!
Vykos bittet Susan um Verständnis, dass es leider unumgänglich sei, eine Disziplin gegen uns einzusetzen; wir sollen schließlich niemandem verraten, wo wir ihn gesehen haben… (Oder war es explizit Susan, gegen die die Disziplin eingesetzt wurde?)
Sascha spricht Susan auf Liz und Briefe für Kardinal Moncada an. Er könne aber auch gerne Botschaften an „ihre Schwester“ überbringen. Susan lässt viele Grüße an den Kardinal ausrichten. Vielleicht sehen wir Kardinal Moncada auch bald, entgegnet Sasha. Und die ganze Zeit steht Ewe neben uns und ist mächtig beeindruckt. Wir scheinen zwei der mächtigsten Sabbatmitglieder zu kennen… (kleine Wissensauffrischung zum Sabbat: auch Vykos ist ein Kardinal des Sabbats, die Kardinäle stehen eine Stufe unter der Regentin des Sabbat; ein Erzbischof, noch unter einem Kardinal stehend, entspricht vom Rang her einem Prinzen der Camarilla, Kardinal Moncada war die treibende Kraft des Ostküstenkrieges…)
Dann nimmt Sascha Vykos ein ca. 20x30cm großes schwarzes Etui vom Küchentisch, steckt es ein, verabschiedet sich und verlässt das Arboretum über die Treppe.
Wir fragen Jaqueline nach den Gründen ihres seltsamen Besuchs. Es war schon in Washington, dass Jaqueline einen Traum von einem Wald zwischen den Wolken hatte. Sie konnte ihren Traum hier verwirklichen. Das Gebäude hier in Jersey gab es schon früher mit einem Dachgarten, doch beim Wintergarten, dem kleinen Haus und der Exotik der Pflanzenwelt scheint Vykos nachgeholfen zu haben, das Ganze hier entsprechend herzurichten. Jaqueline arbeitet für Vykos, kümmert sich um die Pflanzen und darum, dass Vykos hier einen Platz hat. Seit der Geburt ihres Kindes Mark, Jaqueline ist großer Mark Flemming-Fan, sind sie und ihr Mann sehr erschöpft und an die Schnitzeljagd Aufgabe denkend fragen die drei, wie sie helfen können. Erholung für die Beiden und ein Baby betreuen?
Da klopft es energisch an der Türe. Vier Männer stehen davor und wollen das Baby Mark abholen. Jaqueline sei doch informiert. Sie solle die Türe öffnen und ihnen das Baby überlassen. Als Susan sie bittet, zu gehen, verschaffen sich die Männer Zugang zur Wohnung. Jaqueline meint, sie wisse von nichts. Die Situation beginnt etwas zu eskalieren. Franzi stellt sich in die Tür, wird jedoch von zwei der Männer weggestoßen. Ein 4. Mann hält La Monte fest. Mr. Johnson spricht auf Jaqueline und Susan ein. Schließlich erinnert sich Jaqueline an einen Brief eines gewissen Dr. Netchurchs. Darin gab es Glückwünsche zur Geburt und der Hinweis, dass Jaqueline das Kind vorbeibringen müsse. Mark solle zum Wohl der Wissenschaft untersucht werden. Da Jaqueline mit Mark beim Kinderarzt war und alles in Ordnung sei und es ein völlig normalentwickeltes Kind ist, ist sie dieser Aufforderung nicht nachgekommen und hat den Brief weggeworfen. Außerdem will sie Mark nicht zu einem Dr. bringen “zum Wohle der Wissenschaft”.
FRANZI [wirklich nur in Gedanken]: Geht gar nicht! Aber, aber… aber… es ist wirklich ein mega spannendes Kind. Also… ein kleines bisschen kann ich Netchurch sogar verstehen. NEIN! natürlich geht das überhaupt nicht. Mark ist Jaquelines Kind und der soll abhauen!
Franzi und Susan sind entsetzt. Dr. Netchurch will Experimente am Kind eines Menschen und einer Dünnblütigen durchführen. Auf gar keinen Fall! Johnson zieht einen Teaser und geht sehr rational nach Protokoll vor. Die drei Schnitzeljagenden aber nicht. Franzi tritt ihn gegen das Knie, das Bein bricht. Der 4. Mann schaltet La Monte aus, in dem er ihm eine Waffe über den Kopf zieht. Franzi entwaffnet ihn. Die anderen zwei Männer suchen das Baby im Schlafzimmer, doch Ewe hatte sich zuvor versteckt und war bereits mit dem Baby über den Fenstersims und das Dach verschwunden. Wir hören Schüsse.
Susan tritt sehr bestimmt als Kollegin Dr. Netchurchs auf und weist Johnson an, die zwei Männer zurückzurufen. Außerdem solle er mit dem Doktor sprechen, um die Situation zu klären. Mark würde auf jeden Fall bei seinen Eltern bleiben. Durch den harten und unerwarteten Widerstand und Susan Appelle, die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen, verlassen die vier Männer schließlich die Wohnung – ohne den kleinen Mark.
Wir besprechen die Situation mit Jaqueline und ihrem Mann, der mittlerweile wieder zu sich gekommen ist. Die Perspektiven sind äußerst schwierig. Ein Kardinal des Sabbat, der für die Familie irgendwann gefährlich werden könnte, ein Dr. Netchurch, der sich sicherlich nicht diesen einmaligen Forschungsgegenstand entgehen lassen möchte, Dünnblütige Freunde, die nach Alexandria ziehen. Jaqueline, die ebenfalls als Dünnblütige nach Alexandria ziehen sollte. Ein Mann, der seine Frau und sein Kind in Sicherheit wissen und diese auf keinen Fall allein lassen möchte. Wir empfehlen, der jungen Familie das Nötigste zu packen und zu verschwinden. Nach Abwägen des Für und Wider wollen sie ebenfalls nach Alexandria gehen. Da nicht klar ist, wer draußen evtl. wartet, organisiert Susan einen Sicherheitsdienst, der die Drei zu den anderen Dünnblütigen bringt. Bevor wir uns verabschieden und ihnen viel Glück wünschen, lassen wir uns von Jaqueline noch einen Umschlag auswählen. Sie nimmt den Umschlag mit dem Tannenbaum-Symbol und reicht ihn uns:
Umschlag 2: Ihr sucht ein Kind, Bruder, Bruder, Jäger und Gejagter. Ein Obmann, gefangen im Gestern mit getrübter Sicht auf das Morgen. Nachdem ihr ihm geholfen habt, kann er euch helfen.
Wir wissen schnell, zu wem wir nun müssen.
06.12.2000, 01:30 Uhr: Bei Ricardo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ricardo hat seinen „Arbeitsplatz“ in einer Werkstatt eingerichtet, die sich auf Motorräder spezialisiert hat: „JM Motorcycle Repair“ (194 Fairmount Ave, Jersey City, NJ 07306, Vereinigte Staaten). Um diese späte Stunde hat der Laden geschlossen, ein kleines Schild verweist allerdings auf einen 24h Notdienst. Folgt man dem Hinweis auf dem Schild und umrundet das Gebäude, gelangt man zu einer Seitentür mit Klingel und Gegensprechanlage. Matthias öffnet die Tür und bringt uns zu seinem Boss.
Ricardo ist mächtig frustriert vom gestrigen Gespräch zwischen ihm und Federico, weil er genau weiß, dass Federico ein paar Dinge einfach immer noch nicht ausspricht. Susan ahnt, was es ist (Ricardo kennt die Beweggründe nicht, warum Federico Marielena getötet hat. Er weiß auch nicht, dass Clemence auch ein Kind Federicos ist…), will aber nichts vorweg greifen.
Susan verspricht, mit Federico zu reden, damit das nächste Gespräch besser verläuft. Ricardo will Federico eine allerletzte Gelegenheit geben, sich zu erklären. Allerdings erwartet er von Susan, dass sie Ewe einmal seinen Frust erklärt. Bitte, die Zusammenhänge in der gesamten Familiengeschichte darstellen, warum Ricardo so wenig Lust auf Federico hat. Eine ganz schön hinterhältige Aufgabe, wenn man bedenkt, dass Susan nur das erzählt, was Ricardo weiß und es trotzdem logisch erscheinen lassen soll. Ewes Reaktion am Ende zu Ricardos Bereitschaft, sich nochmal mit Federico zu treffen: „Mehr als ich ihm angeboten hätte!“
EWE: (Magst du hier noch Inhalt oder Gedanken ergänzen?)
Ricardos erste nette Antwort der Nacht – direkt zu Ewe: „Dich mag ich! – Ich erwarte, dass Federico und ihr nicht unangekündigt vor der Tür steht.“ Ohne zu zucken, zieht er den nächsten Umschlag heraus und gibt ihn Susan.
Umschlag 3: Ihr sucht einen zweisamen Geist, gefangen in seinen vier Wänden. Zwischen Bergen von Papier wiegt er sich zum Takt ihrer Stimme. Nachdem ihr ihnen geholfen habt, kann er euch helfen.
02:38 Uhr: Auf zu Oliver[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wenig freundliche fünf Männer laufen direkt vor den dreien in Olivers Haus. Noch bevor Susan, Ewe und Franzi sehen, was los ist, hören sie Schmerzensschreie und wirklich unangenehme Geräusche aus Olivers Wohnung. Diese wird gerade von den fünf Typen zerlegt und völlig durchwühlt. Auf der Suche nach Gold – wie sich herausstellt. Eine Frauenstimme hatte ihnen eingeredet, dass es hier Gold, viel Gold gäbe. Gemeinsam überzeugen Ewe, Franzi und Susan die Fünf, dass dem nicht so ist und sie doch zügig diese Wohnung zu verlassen haben. Die Überzeugungsarbeit wird massiv untermauert durch Ewes nachdrücklichen Handlungen, durch die auch gerne Männer durch den Raum fliegen. Außerdem ist da noch jemand oder etwas, der oder das mit Hilfe eines Kehrblechs ebenfalls die Machtverhältnisse untermauert. Als Ruhe einkehrt, stellt sich Franzi mit besagtem Kehrblech minutenlang in eine Ecke, bevor sie dann zielsicher in eine andere Ecke geht und mit Lara, dem Geist von Olivers Schwester spricht.
FRANZI: Krass! Ich kann noch ganz anderes. Durch das Berühren eines Gegenstandes kann ich nicht nur etwas über den Herstellungsprozess und dessen Meister erfahren/erspüren, sondern auch über die Person, die den Gegenstand zuletzt benutzt hat. Irre! Wie im Film lässt sich das abspielen – vorwärts, rückwärts, schnell… Also, vielleicht war das auch nur Zufall und es geht nur mit Geistern. Lara, Olivers Schwester konnte ich so richtig beobachten und die Szene sogar herauszoomen. Mega cool!
Zwischenzeitlich kümmert sich Susan um Oliver, der etwas aus seiner Starre herausfindet und sich schließlich hinhockt. Den Oberkörper vor- und zurückwippend, spricht er: „Lichter im Himmel, greif nach den Sternen!“ „Wie Motten zum Licht, den Finger zum Feuer, wie Motten zum Licht, greif nach den Sternen…“
Am Ende sehen Oliver und Lara ein, dass Oliver dringend professionelle Hilfe braucht und wirklich von einem Arzt behandelt werden muss. Er ist gefangen in seinen Psychosen und Susan spricht Allister Crowd auf den Anrufbeantworter, um ihn zu bitten, sich um diesen Patienten zu kümmern.
Bevor wir gehen, reichen wir ihm die Umschläge, die er einer nach dem anderen achtlos beiseite wirft. Den letzten Umschlag reicht er uns mit den Worten: „Wie die Motten zum Licht!“
Umschlag 4: Ihr sucht das Tanzlokal des lüsternen Dämons. Folgt ihr wie eine Motte den Lichtern, sucht eure letzte Station: Helft dem Herzen mit der größten Not. Dann kehrt zurück.
Wir sammeln die anderen Umschläge wieder ein und verlassen das Gebäude.
Wir sitzen im Auto und sehen 5 Scheinwerferstrahlen, die in den Himmel strahlen. Sie gehen von einem Club aus, den wir ansteuern und um 4:00 Uhr erreichen. Den gerade neu eröffneten Succubus Club – für Menschen und Kainiten die neue Attraktion.
03:17 Uhr: Im Auto schreibt Franzi Neil eine SMS: „Wie geht’s Peter? Ich mache mir Sorgen.“
03:30 Uhr: Die andere Gruppe verlässt den Club
04:00 Uhr: Succubus Club[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Absperrbänder und Schlangenführungen deuten auf die Masse an Gästen hin, die hier heute Nacht wohl auf Einlass gewartet haben. Die übervollen Parkplätze lassen vermuten, dass der Club auch zu diesen frühen Stunden noch gut besucht ist. Die fünf großen Strahler, die den Nachthimmel beleuchten, sind ein deutliches Zeichen, dass die große, ehemalige Industriehalle jetzt einem anderen Zweck dient. Das Gebäude selbst versprüht den kalten Charme eines 200 Jahre alten Backsteingebäudes. Es hat vier Stockwerke und ein paar kleine Fenster im obersten Stock. Eine einzelne, doppelflügelige Eingangstür links an der schmalen Seite des Rechteckgrundrisses kanalisiert Besucher nur sehr langsam.
An der Tür stehen zwei Personen, deren Kleidung sie als Sicherheitspersonal erkenntlich macht. Wir gehen auf das Gebäude zu, als uns eine Bekannte entgegenkommt. Es ist Iliana, die im Club gesungen hat. Auch Liz scheint in diesem Club unterwegs zu sein, Iliana erzählt uns, dass sie noch dort ist und heute Nacht „ganz besonders traurig“ sei. Außerdem habe es einen Maskerade-Bruch gegeben, im oberen Bereich des Clubs, der Special Guests vorbehalten sei. Susan verspricht, nach Liz zu schauen und wir verabschieden uns von Iliana, die auf dem Heimweg ist.
Nachdem wir noch zwei seltsame Typen beim Verlassen des Clubs amüsiert beobachtet haben, werden wir von einem Türsteher in einem kleinen Seitenraum am Eingang über die Regeln des Clubs informiert (Friedensgebiet, Disziplinen dürfen nicht stören, Maskerade muss gewahrt werden, keine Fotoaufnahmen…)
Susan bekommt einen Brief „serviert“, kaum, dass wir einen Tisch auf der 2. Ebene gefunden haben – an sie adressiert. In ihrer Handschrift, auf Briefpapier aus den 60er Jahren, die Tinte unterschiedlich, in sumerisch verfasst ... Seltsam. Sie studiert ihn aufmerksam mit nachdenklichem Blick und einem Lächeln um die Lippen - und fertigt eine Übersetzung an:
- (Achte auf ihn/Pass gut auf ihn auf)! Ihr (wollt/braucht) ihn → noch! Du kannst ihm vertrauen!
- (Warnung/Achtung): Die falsche Tochter!
- Zoll dem (Zeichen/Schild/Wappen) (Achtung/Respekt)!
- 4:47 (Zeit/Moment): (prüft/schaut), wer (unter/von) euch am längsten die linke Hand (erheben/hochhalten/lüften) kann!
- Fast (vergessen/übersehen): Ohne ihn → werdet ihr (die Vorfahrin/Großmütterchen/alte Hexe) nicht (ertragen/angesichtig werden).
- Wenn ihr auf der (Pirsch/Suche/Jagd) seid, ist (erheben/hochhalten/lüften) ebenso eine gute Idee! Auch später noch.
- Um (der roten Träne/dem blutenden Auge) zu helfen, könnt ihr jene fragen, die (ähnliches/vergleichbares) (ertragen/erfahren/gespürt) haben. Zwei sind heute hier im Haus.
- Und noch was (zum Schluss/am Ende/letztendlich): Die Alpha-Seite von „Kleinkind, Du bist ein Reicher Mann“; Käfer 1967'
Dann kommt Liz auf uns zu. Aufgrund der Aussage Illianas, Liz sei heute Nacht besonders traurig, blickt ihr Susan mit einer besonderen Form der Wahrnehmung entgegen. Sie wendet “Augen des Chaos” an, um zu schauen, was mit ihrer Freundin los ist und stellt fest, dass es gar nicht Liz ist.
Susan: “Hallo Clemence, was für eine Überraschung, dich hier zu sehen. Was führt dich in die Nähe NYC?”
Und wie durch ein Wunder hat Franzi kurz Handyempfang und bekommt endlich eine heiß ersehnte Nachricht - inhaltlich nicht ganz so, wie vielleicht erhofft:
“Bin wieder draußen. Erreiche dich nicht am Telefon. Melde mich bald, sicherer, wenn du nicht im Chantry anrufst. Beware of Giordano. Nur zur Sicherheit: Liz hat ein Tattoo auf dem Rücken.
All the best
Peter”
Clemence erzählt uns, dass sie hier sei, um einen Geschäftspartner zu treffen. Sie habe sich den ganzen Abend als Liz ausgegeben und sogar unsere Freunde getroffen. “Neil war so nett, mir zu helfen”, berichtet sie arrogant. Sie versucht, Franzi zu reizen: “Ich habe ihn sogar vor dir in den Arm genommen!” Und bezieht sich dabei auf Peter.
Franzi bleibt jedoch cool und rational und bietet Clemence keine weitere Angriffsfläche. Susan ist stolz auf sie. Schließlich verabschiedet sich Clemence und sagt beim Fortgehen, dass sie sich jetzt mit Mr. Ruhadze trifft. Sie hat ein Etui in der Hand. Es sieht gleich aus, wahrscheinlich das selbe, das wir heute Nacht in Sasha Vykos Händen gesehen haben. Oh, nein, sie trifft Hesha, der, wie wir seit Kalmaykli wissen, auf der Suche nach einem Artefakt ist, das wir bei Clemence vermuten. Hoffentlich kommt es nicht in Heshas falsche Hände… Ob Hesha überrascht ist, dass Clemence so aussieht wie Liz? Vermutlich bringt sie Hesha das Etui… zu welchem Preis?
Wieder bekommen wir einen Zettel gereicht. Diesmal ziert ein Wappen die Vorderseite. Auf der Rückseite: “Wenn Sie etwas Zeit erübrigen könnten, lassen sie uns reden." Wir treten an den Tisch eines älteren Herrn, der sich uns als Galahad vorstellt und dessen edler und mit Sicherheit sehr teurer Anzug eines Marken-Schneiders mit einem Wappen-Pin (des Zettels) verziert ist. Er ist Mitglied des Ordens von Trafalgar. Er habe ein Gespräch mit Neil geführt, bei dem es zu Missverständnissen gekommen sein könnte, die er hofft, über uns aufzulösen. Er wollte eine Warnung aussprechen, die Neil erst nehmen sollte, es sollte jedoch keine Drohung sein. Neil sollte den Orden nicht als Gegenspieler ansehen, zumindest nicht, solange er sich fernhält. Wovon? Von den Geschäften des Ordens. Dieser erfüllt Wünsche von Geschäftspartnern, die sehr reich und mächtig sind. Da Neil einen ungewöhnlichen Ehrenkodex an den Tag legt, könnte es hier zu Problemen kommen. Thematisch geht es um Menschenhandel in Russland. Die dazugehörigen Informationen sind unbezahlbar und wir werden sie nicht bekommen. Dann berichtet er noch etwas von einem Diebstahl, der sich etwas früher in der Nacht hier im Succubus Club ereignet hat und bei dem ein Gast zu Schaden gekommen sei. Etwas ratlos verabschieden wir uns und sind gespannt auf das Gespräch mit Neil in dieser Sache.
Ewe steht an der Brüstung und blickt gedankenverloren in den Saal. Es geht ihm nicht so gut. Wir stellen uns an seine Seite, haben jedoch nur wenig Zeit für ein privates Gespräch, denn Porter kommt zu uns. Er bedankt sich bei Susan für die wunderbare Idee, den Succubus-Club nach Jersey City zu holen. Susan solle an ihren Gefallen denken, den sie ihm für die ganze Organisation schulde. What? Susan improvisiert, um den Schein zu wahren…
SUSAN: Ich habe keine Ahnung, wovon Porter spricht. Ich soll auf die Idee gekommen sein, den Succubus-Club nach Jersey zu holen. Wahrscheinlich um auf neutralem Gebiet Kontakte zum Sabbat aufzubauen, damit wir auch dort Verbündete gegen Gehenna finden können. Genial. Aber: Gedächtnislücken, geteilte Persönlichkeit, unerkannte Zwilllingsschwester, geteilte Wahnvorstellungen, die zweite Susan, Angst, Ausgeliefert sein, aber auch Vertrauen, Zuversicht, Hoffnung, Freunde an meiner Seite …
Susan hat mal wieder lustige Ideen und lässt uns ein Spiel spielen: Wer kann am längsten seinen linken Arm hochheben? Natürlich, gar nicht seltsam. Und damit fällt die kleine Gruppe auch kaum auf. Kaum. Sieht man mal von Penelope, einer der Bediensteten, ab, die die ganze Gruppe - wieder mit Armen unten - zu Prias, dem Manager, bringt. Dieser wartet auf uns in seinem Büro, die Geschehnisse des Clubs über verschiedene Überwachungskameras bestens im Blick.
Prias möchte Franzi das Armband abkaufen. Abhandeln. Erbetteln. Er will es wirklich haben.
FRANZI: Niemals! Nie! Nein, dieses Armband bekommt niemand. Es ist meines. Helenas Armband. Mein Armband. Dafür gibt es nicht genug Gefallen, um mir dieses Band zu nehmen.
Unter Tränen berichtet Prias von seiner Liebe zu Helena. Seiner Helena, mit der er Jahrtausende erleben, durchleben durfte. Gemeinsam. Er an ihrer Seite. Gemeinsam gebunden. Er an sie. Seit Jahrhunderten war er auf der Suche nach diesem zweiten Armband und findet es an meinem Arm(den Franzi so gut hochgestreckt hatte, dass der Pulli vom Handgelenk rutschte und das Armband in den Überwachungskameras zu sehen war). Es ist der Beweis seiner Liebe. Seiner unendlichen Verbundenheit mit ihr, mit Helena. Helena, die nun schon seit einem halben Jahrhundert ruht. Prisas ist sich des zwanghaften Bandes bewusst. Bestehend seit Jahrtausenden. Und zweifelt an der wahren Liebe. Ist es doch alles nur das Blut?
SUSAN: Wird es mir mit David so gehen, wie Prias mit Helena? Es ist die gleiche Konstellation. Er, jung im Äußeren, durch das Blut, das er von ihr bekommt. Sie, zum Vampir erschaffen, ohne das sie eine Wahl hatte. Beide aneinander gebunden, unsterblich. Will ich das ändern? Nein. Werden es Jahrhunderte werden? Nein. Liebe ich David? Ja! Ist es egal, falls unsere Gefühle füreinander eventuell nur durch das Blutband wieder erweckt wurden? Ja. Denn das Größte, was dem Menschen gegeben ist, ist, dass es in seiner Macht steht, grenzenlos zu lieben. Und ich liebe David, und ich liebe das Leben. Und für diese Liebe nehme ich das alles auf mich.
FRANZI: Liebe? Dieses Zusammensetzung der Grundgefühle. Nichts anderes als die Kombination aus Wut, Angst, Trauer und Freude. Prias, Liebe ist ein Konstrukt. Aber wenn die vier Gefühle alle mit Helena in Einklang stehen - und zu dem passen, was du mit und für Helena empfindest, dann wird das schon diese “Liebe” sein.
Selbst Franzi erkennt, dass Prias in großer Not ist und ihm geholfen werden muss. Das Herz mit der größten Not im Haus ist allerdings Helena, ruhend im Keller im Labyrinth. Nur so wollte (konnte?) Prias das Band schwächen, um der wahren Liebe auf die Spur zu kommen. Franzi ist schweren Herzens bereit, ganz ohne Geld oder Gegenleistung, das Armband abzugeben. Gemeinsam wollen Susan, Ewe und Franziska Helena in ihrem Gemach besuchen und erwecken - so dass nicht Prias sein Blut geben muss. Und beide prüfen können, ob es nur das Blutband ist, was die Gefühle erzeugt. Nur ist keine Helena in dem Schlafgemach - nur ein leeres Bett, ein leeres Zimmer. Helena ist wach.
FRANZI: Sie war hier. Sie ist hier. Hier ganz nah. Angezogen. Sie hat sich angezogen. Der Kleiderbügel! Ja, genau wie bei Oliver kann ich durch den Gegenstand die Situation, die Person, den Raum erspüren, erleben. Wieder und wieder, immer genauer. Ja, es klappt wieder. Ein Film. Abspulbar. Vorwärts, rückwärts. Schneller. Hier ist sie. Helena. Die sich ihre Opfer im Tanzbereich mit der düsteren Musik aussucht. Erst eine - sie trinkt, dann eine zweite Person - sie trinkt, schließlich waren es ein gutes Dutzend Personen, von denen sie lange und ausgiebig getrunken hat, immer vorsichtig, niemanden zu töten. Wir laufen durch das Labyrinth, suchen Sie.
Am Rand der Tanzfläche, in einer Ecke, alleine, schön, da sitzt sie. Aufgewacht durch die unendliche Sehnsucht nach ihm. Ihren Prinz. Auch sie zweifelt. Wir sprechen über das Armband, das Blutband, die Zweifel der ewigen Liebe, Prias kommt hinzu. Es ist an der Zeit, das Blutband zu lösen. Prias wollte nicht zum Gouhl werden. Wollte nicht Uriels Fluch, es ist der schlimmste Fluch von allen.
Und doch: Gemeinsam entscheiden Prias und Helena ihre Jahrtausende alte Beziehung aufrechtzuerhalten und fortzusetzen. Es brennt sich in unsere Erinnerung ein; wir drei (Ewe, Franzi und Susan) werden Zeugen, wie sich zwei Herzen in der Ewigkeit wiederfinden. Nichts auf der Welt wird uns dieses Gefühl wieder nehmen, an der Verbindung der Zwei beteiligt gewesen zu sein.
FRANZI: Wie wunderbar, den beiden Seelen geholfen haben zu können. Und schau, mein Armband an meinem Arm. Danke. [Franzi strahlt sehr glücklich]
Wir lassen Helena und Prias allein.
05:30 Uhr: Auflösung bei den Dünnblütigen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Nacht ist weit fortgeschritten. Was ein Glück, dass Dezember ist. Gemeinsam suchen Ewe, Susan und Franzi auf dem Weg zurück zur Schule nach dem Lösungswort. Spiel oder nicht: Die Belohnung sollte schon drinnen sein. Dafür war die Nacht zu anstrengend. Sie rätseln, was die Alpha-Seite von “Kleinkind, Du bist ein Reicher Mann” ist. Käfer 1967. Und über Käfer → Beatles und “Baby, you are a rich man” kommen sie auf die A-Seite der Single und das ist natürlich “All you need is LOVE”. Wie kann es auch eine andere Lösung als LIEBE geben? Prof. Claus Dennings kann sich den Kommentar, dass die Gruppe mit Abstand die langsamste war, zwar nicht verkneifen, aber ist zufrieden mit dem Lösungswort: LOVE. Die Belohnung ist eine schwarze Kerze, die Susan sicher einsteckt.
Bevor sie sich verabschieden, kommt von Claus nochmal die Frage auf, ob Susan denn mit ihrer Schnitzeljagd so zufrieden war. Er hat wirklich versucht, all ihre Wünsche einzubauen. Susan bedankt sich mit einem überspielenden Lächeln für die überzeugende Ausrichtung der Schnitzeljagd.
FRANZI: Malkavianer…
SUSAN: Oh - Das hat Susan eingefädelt… Wieder eine Sache, bei der ich vorgegeben habe, etwas zu wissen, bei völliger Ahnungslosigkeit.
EWE: (was hast du gedacht?)
Die beiden Mädels verabschieden sich von Ewe, und verabreden sich für kommende Nächte. Ewe hat für den nächsten Abend erst noch das Versprechen einzulösen, die Tür bei Lara und Oliver zu reparieren. Susan muss erst mit Liz und Federico sprechen, aber dann steht bald ein Gespräch mit Ricardo an, bei dem Ewe dabei sein soll.
Susan fährt Franzi nach Hause.
Im Auto tippt Franzi eine SMS: Franzis Antwort darauf, vielleicht etwas gefärbt durch die bereits fortgeschrittene Stunde und das lange Warten: “Hatte bis nach vier dauerhaft Empfang! Ich glaub dir kein Wort. Clemence ist ein Arschloch. Franzi”
Die Antwort folgt zügig: “Klar, warum solltest Du MIR auch glauben??? Clemence ist arschig - aber sie hat kein Tattoo. Hoffe, die Warnung kam rechtzeitig. Für alles andere lass uns lieber direkt reden, das schulden wir uns. Mir ist so Einiges klar geworden in den letzten Monaten, das wir besprechen sollten. Peter”
FRANZI [Blut läuft aus den Augen - viel]: Weg! Sofort. Das hat alles keinen Sinn. Natürlich ist es ihm klar geworden. Alles. Es ist alles nur Blut. Dieser beschissene Zwang der Gefühle. Liebe gibt es nicht. Und die ganze Geschichte mit Peter - ein riesen Lügenkonstrukt. Zum Glück hab ich die Flasche getrunken! Bänder gekappt. Alle. Durchgeschnitten. Es ist vorbei. VORBEI!
07:06 Uhr Sonnenaufgang