16.1. Fesselnde Vorführung

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Fesselnde Vorführung
Fesselnde Vorführung
Kapitel 16.1
AustragungsortNew York
Zeitraum03.08.2000 - 06.08.2000
KlüngelmitgliederFranzi, Liz, Peter und Susan
Weitere TeilnehmerDr. Allister Grout, Federico de Soya, Iliana, Kat, Oliver und Ricardo
Weitere OrteJersey City und Der Traumpalast
Texte erhaltenkeine (+)
Liz Mitbewohnerin ist verschwunden. Da Sie sich Sorgen macht, bittet Liz einige ihrer Freunde um Hilfe bei der Suche. Die Spur führt nach Jersey City, wo wenig scheint, wie es mal war. Wieder einmal muss die halbe Welt gerettet werden: Jersey, die Anarchen, Ricardo und schließlich auch Iliana.
Through the looking glass
SpielortPaderborn
Spieldatum28.01.2022
Spieldauer3

Präludium Cinderella[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Ereignissen im Haus der Magier hat Susan in den frühen Morgenstunden noch mit David gesprochen. Vor allem der vermeintliche Terroranschlag auf das WTC hat David die ganze Nacht wachgehalten. Susan berichtet ihm, was wirklich vorgefallen ist und bittet ihn noch, ein paar Kameraaufnahmen, auf denen der Klüngel und der Magier Henry zu sehen sein könnten, verschwinden zu lassen. Dann schläft sie in Davids Armen in ihrer Wohnung im Waterside Plaza ein.

Susan wacht in einem kleinen Zimmer mit Fachwerkmuster an den Wänden auf einem Holzbett unter einer weißrot karierten, dicken Federdecke auf. Auf der gegenüberliegenden Zimmerseite steht ein zweites gleiches Bett. Davor steht sich anziehend eine junge Frau mit kastanienfarbenen langen Haaren, die von einem roten Samtband zurückgehalten werden. Sie trägt ein altertümliches Kleid und schnürt sich gerade eine rote Schürze um. Susan spricht die junge Frau an und erfährt, dass sie Rosenrot sei. Sie vermisst Schneeweißchen und bittet Susan ihr bei der Suche zu helfen. Schneeweißchen sei schon ein paar Tage fort. Mehrere Freunde sind zum Suchen gekommen, beispielsweise Hänsel und Gretel. Gemeinsam gehen sie in den finsteren Wald und sind froh, eine Spur zu finden, ähnlich der, die Hänsel und Gretel gelegt haben. Sie besteht aus lauter Brotkrumen. Wir kommen zum Schloss, in dem der Ball der Königin stattfindet. Susan trägt ein langes, tolles Abendkleid und gläserne Schuhe. Die Musik ist sehr ansprechend, die Kerzen schimmern, alle Gästen tanzen anmutig und elegant, ein wundervoller, bezaubernder Ball – und dann beginnt es 12 Uhr zu schlagen. Und Susan sieht abseits des Balles Dornröschen, auf einem großen Backblech liegen, das die Hexe gerade in den Ofen schieben möchte. Susan durchfährt ein Gedanke, Dornröschen ist wichtig, sie ist die Einzige, die den Weg kennt und Susan muss sie retten. Zusammen mit den anderen trägt sie Dornröschen fort, nur wecken lässt sich Dornröschen leider nicht. Sie schläft weiter. Und plötzlich weiß Susan, wie sie Dornröschen wecken kann – mit guten Gedanken. Aber sie braucht den König dazu. Susan weiß doch, wer der König ist, zumindest, dass sie es weiß, weiß sie, auch wenn es ihr im Traum gerade nicht klar ist. Dann haben sie zusammen und mit guten Gedanken das Dornröschen geweckt. Mit Mut und Zuversicht sind alle los zum richtigen Schloss hinter der Dornenhecke. Dort wartet die Schöne und das Biest darauf, dass Dornröschen die Erlösung bringt. Und sie lebten glücklich bis an ihr nahes Ende. Und Susan steht auf einem Hügel und blickt auf die Ruinen NYC. Den Staub der Asche von Millionen Knochen in der Nase…

Und dann wacht sie in den Armen von David erneut und im Hier und Jetzt auf. Noch ganz benommen von ihrem Traum, drückt sie einen Anruf von Liz auf ihrem Handy weg. Sie schmiegt sich in Davids Arme, froh dem Schrecken aus ihrem Traum entronnen zu sein. Hungrig und doch sehr zärtlich trinkt sie von David, die gestrige Nacht fordert ihren Tribut. Anschließend fahren die beiden in einem SUV, der von zwei Polizisten gesteuert und von einem weiteren Fahrzeug eskortiert wird nach Staten Island, zum gemeinsamen Familienabend mit Tochter Julia. Susan schreibt Liz von unterwegs aus eine SMS: Heute kann ich leider nicht; Familienabend!

Zwei Stunden hat Familie Hamilton zu dritt. Tochter Julia ist distanziert, trotzdem unterhalten sie sich über Schule, Freunde, Julias Pferd. In ihren Augen ist die Sorge über die Mutter zu erkennen. Über die Reise nach Indien berichtet Susan nur sehr kurz und äußerst ausweichend. Dann merkt Susan plötzlich, wie ihre Augen anfangen zu tränen. Sie kann sich gerade noch abwenden und ins Badezimmer flüchten. Dort ist sie sich relativ sicher, dass weder Julia noch David ihre blutenden Augen gesehen haben. Nachdem die Tränen wieder versiegt sind und Susan ihr Gesicht gewaschen hat, ruft sie bei Liz an und erzählt ihr was passiert ist. Als die Augen tränten, fiel ihr der Traum vom letzten Tag wieder ein. Sie fragt Liz, ob es dabei um die Suche nach Iliana gehen könnte. Liz berichtet ihr, dass Peter gerade ein Ritual zur Spurensuche durchführt, es also wahrscheinlich so ist. Susan probiert, den Familienabend fortzuführen, merkt jedoch sehr schnell, dass ihre Augen bald wieder tränen würden. Schweren Herzens verabschiedet sie sich von Julia und berichtet David kurz an der Tür, dass sie weg müsse und den Abend in den nächsten Nächten gerne fortsetzen würde. Zwei Polizisten bringen Susan zu Liz…

Die Spur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es ist der Abend des 3. August, die Sonne hat sich vor einigen Minuten hinter den Horizont verzogen, und Liz öffnet ihre Augen. In Gedanken geht sie noch einmal die Geschehnisse der letzten ereignisreichen Nacht durch, bevor sie von ihrem Sofa aufsteht und einen kritischen Blick in ihren Spiegel wirft. Anschließend geht sie durch die Wohnung, scheint jemanden zu suchen, doch sie findet lediglich auf dem Küchentisch eine halb geleerte Whiskyflasche und daneben einen Zettel mit einer Telefonnummer. Sie ist wieder alleine in ihrer Wohnung. Ein Gefühl der Einsamkeit beginnt sich in ihr auszubreiten, ein dicker Kloß setzt sich im Hals fest. Schnell greift sie zum Telefon und ruft Susan an, doch die möchte sich endlich mal wieder ausgiebig ihrem Mann widmen und blockt den Anruf ab. Zum Glück ist da noch Peter, der versprochen hat bei der Suche nach Iliana zu helfen. Franzis Begeisterung für Peters Versprechen hält sich stark in Grenzen, schließlich ist sie von einer langen Reise zurück, hat verzweifelt auf ihren Geliebten gewartet und darf das Wiedersehen mit ihm in der Anwesenheit von Liz feiern, noch dazu während Peter ein sehr langwieriges Ritual zum Finden einer Spur von Iliana durchführen muss. Immerhin nutzen sie die Zeit, um sich gegenseitig von ihren Erlebnissen zu berichten: Franzi von der ewigen Nacht in der Antarktis und den unbeschreiblich schönen Sternenbildern; Liz und Peter wiederum geben ihre indischen Horrorgeschichten zum Besten, die Franzi kaum glauben kann. Und dann ist da noch die Geschichte mit dem Riss im Schleier, die dazu geführt hat, dass in allen Tageszeitungen vom Terroranschlag auf das WTC2 berichtet wird. Kollateralschaden, ups…

Und plötzlich ruft Susan bei Liz an, ist ziemlich durch den Wind und stammelt etwas von einem Traum von letztem Tag, der sie soeben erneut als Flashback heimgesucht hat. Völlig verheult ist sie ins Bad geflüchtet, um dies vor ihrer Familie zu verbergen, und hat nun Angst, dass es wieder über sie hereinbricht, wenn sie zu ihnen zurückgeht. Da es nun doch nichts mit dem harmonischen Abend in Dreisamkeit wird (hat da die andere Susan ihre Finger im Spiel?), steht Susan 20 Minuten später vor Liz‘ Tür.

Derweil hat Peter endlich aus den vielen verschiedenen Spuren die letzte von Iliana herausgelesen und macht sich ans Verfolgen. Zunächst geht es bis zum Hurricane, hier hat sie wohl längere Zeit ausgeharrt, vielleicht gesungen und ihre Geige gespielt. Liz entdeckt Theodore Pursley, der sich nach Iliana verzehrt und sie nicht finden kann. Er verrät Liz, dass Iliana auf sie fixiert ist; für ihn sei kein Platz. Aber er wolle sie unbedingt wieder singen hören... Anschließend führt die Spur über die Kathedrale St. Patrick’s zum Bryant Park. Dort hat Iliana wahrscheinlich mehrere Nächte lang mit einem Straßenmusiker zusammen gespielt und sich eine Fangemeinde geschaffen, die nun sehnsüchtig auf ihr Erscheinen wartet. Susan fällt bei der Beobachtung der Szenerie auf, dass ein weiterer Vampir anwesend ist, Tanika, die von irgendjemandem dafür bezahlt wird, dass sie zum einen aufpassen soll, dass Iliana keinen Maskeradebruch begeht, und zum anderen ein Auge auf Benison Hodge hat, damit er nicht wegen Iliana ausrastet. Wer hat ein so großes Interesse an Iliana? Um mehr über die Hintergründe für Benisons Aggressivität gegenüber Iliana herauszufinden, telefoniert Susan mit ihrem Erzeuger. Dieser berichtet, dass es Schwestern der Kakophonie sind, die für den Tod der beiden Kinder Benisons verantwortlich waren; und Iliana gehört dieser Blutlinie an, die wiederum zu den Toreador gehört.

Als der Straßenmusiker eine Pause einlegt, versucht Liz mehr von ihm über Iliana zu erfahren. Fazit ist, dass Iliana ihm beim letzten Mal ihre Geige mit den Worten übergeben hat, dass sie diese nicht mehr brauche und er gut darauf aufpassen solle. Ein schlechtes Zeichen… Franzi versucht sich auf die Geige einzustimmen und erfährt, dass Theodore sie extra für Iliana in seiner Werkstatt angefertigt hat. Dann geht es weiter hinter der Spur her, die zur U-Bahn führt und sich am Bahnsteig verliert. Peter kann erkennen, dass Iliana sehr stark gezögert hat, bevor sie den vor ihr liegenden Weg beschritten hat. Dank Susan legal mit PATH-Bahntickets versorgt, geht es mit der Yellow Line gen Westen unter dem Hudson durch. Bei jeder Haltestelle prüft Peter kritisch, ob die Spur auf dem jeweiligen Bahnsteig zu finden ist, aber erst an der Endhaltestelle „Journal Square“ wird er fündig.

Die Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie befinden sich jetzt in New Jersey. Hier ist Iliana auf eine Gestalt getroffen, die vermutlich auf sie gewartet hat. Und zur großen Enttäuschung der Suchenden sind die Zwei wohl in ein Taxi gestiegen, womit sich die Spur komplett verliert. Auch die Befragung der Taxifahrer bringt keinen neuen Ansatz; deshalb begibt sich die Gruppe zum ansässigen Baron der Anarchen: Cameron Douglas. Vielleicht hat der sie ja gesehen? Oder weiß, wen man nach ihr fragen kann? Da Liz schon einige Male mit Cameron zu tun hatte, ist sie etwas irritiert ob seiner ziemlich überdrehten Art, als wäre er auf ziemlich heftigen Drogen. Anstelle eines Anzugs trägt er lässige Klamotten, in seinem Wohnzimmer wurde hastig Platz für zwei überdimensionierte Boxen geschaffen, aus denen sehr laut Musik dröhnt, und Interesse hat er nur am Partymachen und Tanzen. Er hat Iliana nicht gesehen und verweist nur an seinen Obmann Ricardo, der wiederum telefonisch nicht erreichbar ist. Schnell verlassen die Freunde das Haus. Peter versucht erneut eine Spur auf magischem Wege zu finden, stellt jedoch nur fest, dass die „Vibrations“ in New Jersey irgendwie gar nicht gut aussehen. Immerhin kann er beginnen, den Ursprung der Störungen ausfindig zu machen. Nacheinander klappert die Gruppe wichtige Anarchen im Ort ab, um mehr zu Ilianas aktuellem Aufenthaltsort zu erfahren und die Triangulation des Ursprungs zu vervollständigen.

Als erstes besuchen sie Milele, die in ihrem Garten zu lauter Musik tanzt und etwas von einer Party erzählt, die nur für geladene Gäste sei und demnächst stattfinden werde. Zu Iliana kann sie nichts Hilfreiches beitragen; Peter wirkt allerdings vor ihrem Haus erneut sein Ritual und bekommt einen ersten Eindruck zu dem Zentrum dieser merkwürdigen Schwingungen in New Jersey. Und Ricardo ist immer noch nicht erreichbar.

Anschließend fahren die Vier mit einem Taxi zum sonst so lebensmüden Chandrakant, der – wie schon irgendwie erwartet – weltvergessen zu seiner Musik tanzt, umgeben von vielen wunderschönen Tänzerinnen in seinem Palast der Illusionen. Er kann auch nicht weiterhelfen, Liz und Susan flüchten schnell wieder auf die Straße, und Peter wirkt erneut seinen Zauber. Allmählich wird deutlich, dass die unguten Schwingungen und das seltsame Verhalten der Anarchen zusammenhängen und von einem Zentrum ausgehen, über deren genauen Ort sich Peter durch weitere Rituale an weiteren Orten klarer werden möchte.

Plötzlich kommt eine dunkle Gestalt auf einem Motorrad angebraust, beim genauerem Hinsehen entpuppt sie sich als Kat. Sie ist auf der Suche nach Ricardo, weil sie ihn telefonisch nicht erreichen kann, und ist etwas beunruhigt über die spürbaren Veränderungen in New Jersey. Da auch bei ihr leichte Anzeichen einer Beeinflussung durch die Schwingungen erkennbar sind, schickt Liz Kat auf direktem Weg wieder zurück nach NYC mit dem Versprechen ihr sofort Bescheid zu geben, wenn sie Ricardo gefunden haben.

Also noch zu Oliver, der inmitten seiner mit Zeitungen und Zeitschriften zugemüllten Wohnung kniet und sich zu ohrenbetäubender Technomusik krampfhaft vor- und zurückwiegt. Der Versuch die Musik herabzuregeln scheitert, Funken sprühen; Oliver ist in einem großen Konflikt mit sich selbst, weil eine „Sie“ widersprüchliche Dinge verlangt, er lässt sich jedoch nicht überreden seine Wohnung zu verlassen. Franzi gelingt der Blick auf eine geisterhafte Erscheinung im Raum, die Oliver Worte einzuflüstern scheint. Dann werden die Vier von ihr aus der Wohnung gejagt. Vor der Tür ein weiteres Ritual, der Ort des Zentrums wird konkreter, aber immer noch nicht genau genug.

Und so begeben sich die Freunde wieder ins Taxi und fahren zu Eli und seiner Gang. Das Bild ist das gleiche wie zuvor, nur diesmal mit viel mehr Leuten, viel zu lautem Hip Hop, viel zu guter Laune und ebenso keiner Spur von Iliana. Dort offenbart sich Peter über ein letztes Ritual endlich das Zentrum der Beeinflussung; wie vermutet handelt es sich dabei um die angekündigte große Party.

Sowohl Kainskinder als auch Menschen strömen auf die große Lagerhalle zu, laute Musik dröhnt ihnen entgegen. Ein vorsichtiges Anschleichen ist hier definitiv überflüssig, und so reihen sich Liz, Susan, Peter und Franzi einfach in den Strom der „geladenen“ Gäste ein, die in die Halle strömen, um dort völlig entrückt und hingebungsvoll zu tanzen (oder andere körperliche Dinge zu tun). Es fällt auf, dass die Tanzenden gänzlich ohne Sorge sind, voller Glück nur im Hier und Jetzt; und es sind ausschließlich sehr schöne Menschen anwesend, unnatürlich. Am Ende der Halle befindet sich eine Bühne, auf der eine Band alles aus sich herausholt, um die Sängerin zu unterstützen. An der Wand hängt eine überdimensionierte Uhr, die 20 vor 11 anzeigt, was nicht der tatsächlichen Zeit entspricht. Die Vier müssen schnell feststellen, dass auch sie dem Einfluss der Musik nicht widerstehen können, so dass plötzlich Zeit vergeht, zu der jegliche Erinnerung fehlt. Alle Versuche Iliana im Gewühl zu finden scheitern, weil sie dem Bann nicht entfliehen können. Und so kommt es, dass unerwartet schnell die merkwürdige Uhr kurz vor Mitternacht anzeigt und eine ziemlich düster erscheinende junge Frau auf der Bühne erscheint, Iliana im Schlepptau, die Worte an die versammelten Gäste richtet. Sie verkündet, dass es eine neue Schwester in ihren Kreis aufzunehmen gilt, was in zwei Nächten geschehen soll. Außerdem gibt sie bekannt, dass jemand heute Nacht geopfert werden soll, an dem sich alle Anwesenden laben dürfen. Und damit rutscht ein gepflockter, mit Stahlketten gefesselter Ricardo von der Decke in die Mitte der Halle und bleibt über der geifernden Vampirmeute hängen. Während Liz ihre Schattententakeln ruft, stürmt Franzi zur Bühne und versucht, die finstere Schwester der Kakophonie zu überwältigen und Iliana von dort wegzureißen, während Peter genügend Gegner auf sich zieht, um ihr Platz zu geben. Die Augen der im Saal Anwesenden folgen diesem Spektakel und lassen somit Liz sich ungehindert um Ricardos Befreiung kümmern. Einzig ein Nosferatu bemerkt ihr Tun und versucht einen großen, aus dem Boden herausgerissenen Betonbrocken auf sie zu schleudern. Doch zum Glück ist ja Susan noch da, so dass der Brocken durch Liz hindurchfliegt wie ein Geist und an der dahinterliegenden Wand zerschellt. Und dann stößt Iliana einen markerschütternden Schrei aus, noch verstärkt durch das Mikrophon in ihrer Hand, und alle können sich nur noch die schrecklich schmerzenden Ohren zuhalten. Liz reißt mit ihren Schattenarmen die Kettenglieder auseinander und nimmt Ricardo behutsam in ihre Arme. Peter und Franzi merken, dass sie auf der Bühne keinen Erfolg haben werden und geben das Kommando zum Fliehen. Susan bahnt sich einen Weg durch die Menge, während Liz sich dank der Schattenarme über alle hinweg hebt. Irgendwie schaffen es die vier Freunde aus der Halle heraus in die Nacht. Es folgt eine Flucht zurück nach New York City (Peter schließt dazu ein Auto vor der Halle kurz). Da der Sonnenaufgang nicht mehr weit ist, fahren sie alle zu Peter ins Labor. Peter und Franzi kuscheln sich in ihre Metallkiste, Susan schläft im Sessel ein, während Liz sich neben den in Starre befindlichen Ricardo auf den Boden legt. Alle übertagen.

Am nächsten Abend ist Ricardo noch immer in Starre, das Trauma war wohl zu groß. Nachdem sich jeder gesättigt hat - Peter bietet großzügig seine Schwulenbar zur Nahrungssuche an – fahren sie mit Ricardo ins Bedfort Center, um mit Federico zu reden, denn Susan weiß, dass sie nur mit Federicos Hilfe Ricardo aus seiner Starre befreien können. Doch so einfach sei das wohl nicht, meint ein etwas überrumpelter Federico, man benötige ein geeignetes Ritual. Kat könne mehr dazu wissen, oder vielleicht Alister. Und so kommt es, dass sich die Gruppe mit Kat trifft, um einen Weg zu erlernen die Starre zu beenden, während Federico verspricht gut auf seinen Sohn aufzupassen. Bei dem Erweckungsritual handelt es sich um eine volderieähnliche Sabbatpraktik, also ziemlich dünnes Eis, auf das sich Kat und die Vier begeben, denn davon darf niemand sonst erfahren. Interessanterweise weiß Kat von Clemence und ihrer verblüffenden Ähnlichkeit zu Liz sowie deren Verwandtschaft. Und Susan stellt fest, dass dieses Ritual ihr schon erschreckend bekannt vorkommt… Bevor die Erweckung von Ricardo angegangen werden kann, steht noch ein Treffen mit Benison Hodge an, der schon von der Gruppe der Schwestern der Kakophonie in New Jersey weiß. Er möchte jedoch jetzt noch nicht eingreifen, sondern erst in zwei Nächten, wenn die aus seiner Sicht lästigen Anarchen (und auch die Menschen) dort alle tot und die Schwestern nicht mehr so stark wie jetzt sind, quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Das macht ihn in Liz‘ Augen noch unsympathischer als ohnehin schon. Also zurück zum wesentlichen: Ricardo erwecken. Denn Susan sagt, dass sie ihn brauchen, um das Massaker in New Jersey zu verhindern.

Der Traumpalast[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um Ricardo aus seiner Starre zu erwecken, bringen wir ihn wieder in Peters Labor. Federico ist mit dabei, da wir auch sein Blut und seine Erinnerungen brauchen (ich brauche den König; ich weiß, wer es ist; zusammen wecken wir mit guten Gedanken Dornröschen aus ihrem Schlaf). Wir sitzen im Kreis auf Peters Fußboden, Ricardo liegt neben uns. Susan füllt ein wenig ihres Blutes in den Kelch und bittet anschließend die anderen, ebenfalls etwas Vitae hinzu zu geben. Mit lateinischen Worten rezitiert sie den Ritualtext, trinkt anschließend aus dem Kelch und reicht ihn wieder in die Runde. Wir gelangen in den Traumpalast, wo uns Dr. Allister Grout in seiner Praxis erwartet. – Deshalb hatte Susan ihn zuvor nicht telefonisch erreicht und war mit der Aussage abgewiesen worden „Er hat einen privaten Termin, bei dem er nicht gestört werden darf…“ – In einen Glassarg liegt Ricardo noch immer in Starre. Darüber gebeugt liegt Federico, scheinbar schlafend. Beide sind sich so nah wie vermutlich schon viele hundert Jahre nicht mehr. Dr. Grout nimmt uns mit in seinen Behandlungsraum mit großem Schreibtisch aus altem Holz, einer Couch mit Stuhl daneben und einer kleinen Sitzecke, in der wir erst einmal alle Platz finden. Er lässt sich von uns erklären, warum wir hier sind. Auch ist er überrascht Federico bei uns zu sehen, galt dieser doch als vermisst bzw. endgültig tot. Liz erzählt, warum Federico bei uns weilt.

Dr. Grout erklärt uns, was das Ziel der Zusammenkunft ist, nämlich die Psyche der Zielperson näher kennenzulernen, damit wir genügend emotionale Stimulanz erzeugen können, mit der Ricardo aus der Starre zurückgeholt werden kann. Die Zielperson wird sich an die Geschehnisse im Traumpalast nicht erinnern.

Grout wendet sich als erstes an Liz, da er aus dem Brief von Susan weiß, dass sie die zentrale Person ist, die für Ricardo von Bedeutung ist. Er bittet Liz sich auf seine Couch zu legen und nimmt sich einen Notizblock zur Hand. Dann stellt er ihr ein paar einleitende Fragen, um sie und ihre Situation kennenzulernen.

Grout: „Wie ist das Verhältnis zu Ihrer Familie?“

Liz: „Schwierig. Ich weiß nicht, ob ich das hier erklären kann.
Ich habe meinen Vater bereits als Mensch kennengelernt. Dann hat er mich aus der Hölle geholt und zum Vampir gemacht. Jetzt frage ich mich manchmal, warum er gerade mich zum Vampir gemacht hat. Ging es um mich oder war es, weil ich so aussehe wie sie, meine Schwester? (Den Namen ihrer Schwester hat Liz übrigens nicht einmal erwähnt.)
Das Verhältnis zu meinem Bruder ist schwieriger, weil er Collin und mir großes Leid zugefügt hat. Trotzdem möchte ich ihm helfen, denn er ist mir wichtig und war zu oft einfach nur Spielball. Meine Schwester hat seine Geliebte zu ihm geschickt und damit das ganze Leid erst angestoßen. Denn diese gaukelte Ricardo ihre Gefühle nur vor, er hat sie hingegen heiß und innig geliebt. Federico hat sie getötet, weil er wusste, dass die Geliebte nur von der Schwester geschickt worden war, um über Ricardo ihn zu verletzten. Der Plan ging auf. Federico brachte die Geliebte um und Ricardo, tief voll Gram und Trauer, schwor seinem Vater Vergeltung.
Ich würde gerne wissen, wer meine Schwester wirklich ist. Ich habe schon so einiges von ihr gehört, verschiedene Gesichter gesehen. Aber wie sie tatsächlich ist, das kann ich mir nur in meiner Vorstellung ausmalen. Ich wünsche mir sehr, dass sie mir freundlich gesonnen ist, aber ich weiß nicht, ob das nicht eine gefährliche Hoffnung ist. Wahrscheinlich interpretiere ich etwas in sie herein, was ich gerne sehen möchte, was aber gar nicht da ist.“

Grout: „Die Terminologie Schwester/Bruder, woher kommt diese?“

Liz: „Die habe ich selbst gewählt. Federico hat mir das nicht beigebracht.“
Außerdem erzählt Liz von Iliana, die sie mit Ricardos Hilfe finden möchte und die so etwas wie eine kleine Schwester von Liz ist.

„Ich verstehe, warum Sie mit Susan hier sind, aber in welchem Verhältnis stehen Sie zu Franziska Stollhöfer und Peter Kruder?“, möchte Dr. Grout wissen.

Liz: „Sie sind Teil meines Klüngels, ich kann mich auf sie verlassen.“

Grout: „Hat ihre ursprüngliche Familie noch eine Bedeutung in Ihrem Unleben?“

Liz: „Nein!“

Grout: „Fühlen Sie sich verantwortlich, die Spannungen in Ihrer jetzigen Familie aufzulösen?“

Liz: „Ja! Es tut mir leid, soviel Leid zwischen ihnen zu sehen.“

Grout: „Wünschen sich Federico und Ricardo diese Hilfe?“

Liz: „Nein, ich glaube nicht.“

Grout: „Was hat Sie bisher zurückgehalten, die Familie zusammen zu führen?“

Liz: „Angst, dass es nicht funktioniert. Das der Eine den Anderen tötet.“

Grout: „Haben Sie sich vorbereitet?“

Liz: „Nein, bisher hatte ich zu viel Angst. Und jetzt besteht die Möglichkeit, es nicht mehr zu verschieben. Die Gelegenheit möchte ich nutzen.“

Grout: „Beide, Federico und Ricardo, treffen aufeinander. Was ist Ihre größte Befürchtung für dieses Zusammentreffen?“

Liz: „Dass mein Bruder meinen Vater versucht umzubringen. Ricardo weiß nicht, dass Federico noch lebt. Und er könnte sich verraten fühlen, dass ich es ihm bisher verschwiegen habe.“

Grout: „Welche zwei bis drei, rational formulierte Sätze würden Sie den beiden für das erste Wiedersehen mitgeben?“

Liz: „Ricardo würde ich sagen: gib mir bitte eine Chance und höre dir Federico an, bevor du ihn endgültig verurteilst.“
Immer wieder macht sich Grout von dem Gesagten Notizen. Man hört den Bleistift über das Papier kratzen, so still ist es hier.
„Meine letzte Frage,“ kündigt Dr. Grout an: „Wollen Sie die Wiedervereinigung alleine angehen oder mit dem Rückhalt Ihres Klüngels?“

Liz: „Darauf möchte ich jetzt nicht antworten.“

Grout: „Wenn ich Ihnen dazu eine Empfehlung geben darf: Sie sollten darauf eine Antwort für sich finden. Was die anderen sind,“ und er deutet auf Susan, Franziska und Peter; „ihr Klüngel oder ihre Freunde, das ist entscheidend!“

Und dann steht er auf und deutet uns durch die Tür seines Büros zu gehen, wodurch wir in die erste Erinnerung gelangen:

1. Erinnerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wir gelangen in ein Gasthaus und in der Ecke sitzt, mit einigem Abstand zum Rest der ausgelassenen Menschen, eine dunkle Gestalt alleine an einem Tisch. Man spürt förmlich die Kälte und Verlassenheit, die von ihr ausgeht. Noch ist die Szene wie eingefroren und – wie beim letzten Mal im Traumpalast – können wir dem Hauptprotagonisten Federico zuvor einige Fragen stellen. Wohin bist du unterwegs? - Meine Reise ist fast zu Ende. Gott bereitet mir den Weg. Ich folgte den Calvinisten aus Angoulême, einer Stadt in Westfrankreich, heraus. Einen großen Teil der Reise habe ich mit meinen Freunden unternommen und Gott an meiner Seite. Ich habe mich von jedoch von meinen Freunden verabschiedet und reise jetzt alleine. Bedford ist mit seinen Gefährten in den Süden weiter unter-wegs. Leider bedauert er immer noch den Verlust von Alexandria. Ibn an Nafis und Anatol sind zu den Angelsachsen unterwegs und erfüllen Aufgaben für einen längst vergessenen Orden. Mein Herz schlägt nicht mehr so für die Sache wie früher. Können wir dich begleiten? - Wenn ihr wollt. Zu welcher Zeit bist du hier unterwegs? - Wir befinden uns am Ende des 17. Jahrhunderts. Wo ist deine Familie? - Ein paar Menschen tragen sicherlich das Blut meiner Vorfahren in sich. Meine Freunde, sie sind jetzt meine Wahlfamilie. Alle Fragen beantwortet er uns abgekämpft und mit niedergeschlagener Stimme. Und dann beginnt die Szene sich mit Leben zu füllen: Ein aufbrausender Redner zwei Tische weiter erhebt das Wort, berichtet lautstark über die Vorgänge, die in der Kirche passieren. „Welches Vertrauen können wir noch in die Kirche haben, wenn selbst die Pfaffen nicht mehr nach ihren Geboten leben? Wir müssen nicht uns ändern, wir müssen die Kirche ändern!“ Der Redner mit der feurigen Anklage ist Ricardo in jungen Jahren. Mit seinen etwa 16 Jahren hat er klare Überzeugungen und glaubt daran, diese durchsetzen zu müssen. Die Kirche soll wieder Vorbild für alle Gläubigen sein. Sein großer Wille nach Veränderung wird deutlich. Federico in seiner dunklen Ecke im Gastraum wirkt hingegen müde, seiner Existenz überdrüssig. Dann verblasst das Bild vor uns und wir befinden uns wieder im Behandlungsraum von Dr. Allister Grout. Er stellt Fragen zum Erlebten und weist uns darauf hin, dass wir eine Lehre aus dem Gesehenen ziehen müssen. Was wollen wir Ricardo bei seinem Weg aus der Starre mitgeben? Viele Fragen und Antworten folgen, die sich am Ende auf zwei Lehren reduzieren. Lehre der Ordnung: (grün): Wenn die Welt sich ungerecht verhält, werde wütend! Ändere die Welt! (blau): Wenn die Welt sich ungerecht verhält, finde Frieden! Suche den Fehler in dir selbst!

2. Erinnerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wir befinden uns in einer Kapelle. Auf einem Gebetsteppich kniet, in eine einfache Mönchsrobe gehüllt, Ricardo als junger Mann.

Liz spricht ihn an: „Mich überrascht dein Weg. Warum hast du dich so entschieden? Wo sind wir?“ Wir befinden uns in Angoulême, in seiner Unterkunft.

Liz: „Was macht dein Kampf für eine gerechtere Kirche?“

Ricardo: „Es ist sehr steinig. Gott scheint uns verlassen zu haben. Ich dachte immer, Gott ist wie ein Haus und bietet Schutz und Wärme. Jemand scheint jedoch das Dach weggenommen zu haben. Wie kann Gott erlauben, dass die Mönche so etwas tun? Ich habe gegen sie gekämpft und habe gepredigt, vergeblich. Ich habe den Hammer der Kirche erlebt, und nur weil ich Mönch bin, ist mir die Folter erspart geblieben. Meine Mitstreiter sind gefoltert worden…“, verbittert schweigt Ricardo einen Augenblick. „Ich fühle mich so kraftlos. Außerdem werde ich beobachtet, verfolgt. Jemand aus der Kirche heraus stellt mir nach.“

Es klopft an der Tür, wir erleben die Erinnerung Ricardos:
Es ist Federico, in die einfache Kluft eines Dorfpfarrers gekleidet. Er fragt, ob er eintreten kann und stellt sich Ricardo vor. Ramirez de Soya sei sein Name. Er gehört dem Kreuzritterorden des roten Sterns an, und er ist Pater in der Kirche Jesu Christi und seines Vaters. Federico spricht Ricardo auf seine Überzeugungen an und bittet ihn, sich mit ihm darüber zu unterhalten. Er möchte mehr darüber erfahren, wie Ricardos Verhältnis zur Kirche ist und zu Gott. Federico ersucht Ricardo mit ihm zu sprechen, nicht als Beichtvater, sondern als Vertrauter. Er bittet ihn, ihn nicht mit seinem Titel, sondern mit seinem Namen Frederico anzusprechen. Er offenbart Ricardo, dass er nicht der Einzige sei, der Kritik an der Kirche äußert. Federico fragt Ricardo, was er tun würde, wenn Gott ihm die Mittel in die Hand legen würde, welchen Preis er zu bezahlen bereit wäre für das Wissen, dass es Gott wirklich gibt. „Jeden Preis!“ Es klingt wie ein Akt der Verzweiflung. Federico erklärt ihm, dass es keinen Weg zurückgeben wird, wenn er nun weiterspricht.

Und Federico beginnt zu erzählen: von der Bibel und der Schöpfungsgeschichte, von der Erbsünde und von der Geschichte Kains, die größer ist, als die Kirche jemals zugeben wird. Gott hat Kain in die Dunkelheit, in die ewige Nacht, gestoßen. Kain wanderte auf Erden als Gottes Abbild. Und Kain hat Kinder geschaffen, die immer noch auf der Erde wandeln. Sie alle sind Zeugnis der Existenz Gottes. Der Beweis, dass es Gott gibt. Man sieht neues Feuer in Ricardos Augen aufblitzen, ein misstrauischer Blick auf Federico, dann die Zeichen der Erkenntnis und die Frage: „Seid ihr ein Nachkomme von Kain?“

Federico berichtet weiter, wie Kain und seine Kinder von den Erzengeln verflucht wurden. Erzengel Michael, der Bezwinger des Teufels, verfluchte Kain, dass das Feuer der einzige Feind sei, der die Kinder der Nacht vollständig zerstöre. Uriels Fluch war, dass wir niemals die Sonne wiedersähen, dass sie uns tagsüber in Starre verfallen lasse. Gabriels Fluch war das ewige Leben, man könne in Starre verfallen, aber es gäbe keine Erlösung, man existierte bis ans Ende aller Zeit. Mehr einen Segen denn einen Fluch gab Raphael mit auf den Weg: Kain und seine Kinder könnten die Heilung Gottes für den inneren Frieden finden; dies nenne sich Golkonda.

Ein langes Gespräch zwischen den beiden folgt, dass wir an uns vorüberziehen sehen. Als die ersten Anzeichen des Sonnenaufgangs zu sehen sind, legt sich Federico auf die Bettstatt Ricardos, verschränkt die Arme über seiner Brust und verfällt in einen tiefen Schlaf. Er legt somit die Entscheidung, ob er den Tag überlebt, in Ricardos Hände – und wir wissen, wie der sich entschieden hat. Damit lässt Federico Ricardo grübelnd zurück, und wir verlassen die Szene.

Dr. Grout erwartet uns wieder in der Sitzecke seines Arbeitszimmers.

Grout an Liz gewandt: „Wie haben Sie das Geschehene wahrgenommen?“

Liz: „Ricardo war niedergeschmettert in seinem Glauben und frustriert von den Zuständen, die in der Kirche herrschten.“

Grout: „Hat er Antworten gesucht oder Wege, mit der Situation klarzukommen?“

Liz: „Mir scheint, letzteres.“

Grout: „Empfinden Sie Neid, weil Ricardo eine Entscheidungsmöglichkeit hatte, Vampir zu werden?“

Liz: „Viele von uns hatten nicht diese Wahl. Ich hätte höchstens wählen können zwischen tot sein oder einer Existenz als Vampir.“

Grout: „Welche Motivation hatte Ricardo in dieser Szene?“

Liz: „Seine Motivation hat sich verschoben. Es ging ihm jetzt mehr darum Gott zu erleben, als gegen die Kirche zu kämpfen. Die Kirche hatte zurückgeschlagen, indem sie alle Zweifler folterte. Dass seine Weggefährten gefoltert wurden, war für ihn sehr schlimm und hat seinen Glauben an Gott tief erschüttert.“

Grout: „Was meinen Sie, was der Hauptantrieb dafür war, dass sich Ricardo den Kindern der Nacht angeschlossen hat?“

Liz: „Er sehnte sich nach Sicherheit, dass es Gott wirklich gibt.“

Grout: „Wenn Federico in dieser Szene als Sinnbild für Luzifer steht, sehen Sie sich als Abgesandte Gottes?“

Liz: „Nein; Federico sah sich als Abgesandter Gottes. Das finde ich viel verständlicher.“

Grout: „War die Szene Auslöser dafür, dass Ricardo die Macht Gottes anerkannt hat? Welche Lehre würde ihrer Meinung nach für die Lehre der Macht zutreffen?“

Lehre der Macht:

  • (grün): Ohne Macht kannst du nichts ändern. Nimm sie dir, dann suche nach Zielen sie einzusetzen!
  • (blau): Macht gebührt Jenen, die sich ihr ergeben. Suche nach Bestimmung, nicht nach Einfluss!

3. Erinnerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wir befinden im Kölner Dom. In einem Seitenschiff betet eine alte, tief unglückliche und gramgebeugte Gestalt – Federico.

Liz: „Was ist los, was bedrückt dich?“

Federico: „Ich habe mein Kind verloren. Ich habe den Hass meines Sohnes auf mich gezogen. Der Hass sollte nicht auf seiner großen Liebe (Marielena) liegen, wenn er erkennt, dass sie nur mit ihm gespielt hat, ihn gar nicht liebt. Clemence hat mich damit verletzten wollen – und das hat sie geschafft.“

Federico läuft aus dem Dom raus, durch die Straßen von Köln, bis er vor einem hochherrschaftlichen Haus zu stehen kommt. Federico ruft verzweifelt: „Ist es das, was du willst? Du hast mein Wort. Niemals wieder werde ich ein Kind zeugen!“

Grout: „Hat er richtig gehandelt?“

Liz: „Nein, ich fand es anmaßend.“

Grout: „Die Aufarbeitung dessen ist wichtig. Mindestens eine Person muss damit konfrontiert werden.“

Liz: „Die Geschehnisse sind jetzt nicht mehr so frisch. Vielleicht macht dies eine Klärung einfacher. Diese würde ich jedenfalls sehr gerne erreichen.“

Grout: „Ich halte den Versuch einer Konfliktlösung von einer dritten Person ausgehend für erfolgsversprechend. In diesem Zusammenhang wäre wichtig zu wissen, was Sie glauben, was Ihr Erzeuger für Sie empfindet?“

Liz: „Das habe ich mich schon sehr oft gefragt. Ich glaube, mein Erzeuger will mich beschützen. Manchmal ist jedoch eine Stimme in mir, die dies bezweifelt. Dann denke ich, Federico will mich beschützen, nicht um meiner selbst Willen, sondern weil ich meiner Schwester so ähnlich sehe.“

Grout: „Sie haben die Befürchtung, dass Ihr Erzeuger Sie erschaffen hat, weil Sie Ihrer Schwester ähnlich sehen?“

Liz: „Es war eine Notsituation. Federico sagt, er hat mich erschaffen, weil es nur so die Möglichkeit gab, dass ich überlebe. Ich glaube ihm, dass es nicht geplant war, mich zu erschaffen.“

Grout: „Möchten Sie mir die Gefühle nennen, die Ihr Erzeuger gegenüber Ihnen haben könnte?“

Liz antwortet schnell und unerwartet heftig: „Nein!“

Grout: „Dann empfehle ich Ihnen, diese Fragestellung mit Ihren Freunden weiter zu besprechen.“ Er bietet außerdem an, diesbezüglich für weitere psychotherapeutische Gespräche zur Verfügung zu stehen.

Grout: „Und nun machen Sie sich über die ursächliche Handlung Gedanken. Es ist einzig Ihre Meinung, die hier zählt, und dann wählen Sie bitte aus.“

Lehre der Liebe:

  • (grün): Leben ohne Liebe ist kein Leben. Riskiere lieber alles, statt tot durch die Welt zu wandeln!
  • (blau): Liebe muss durch Vorsicht eingegrenzt werden. Leidenschaft ist nur ein kleiner Teil des Lebens!

4. Erinnerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wir befinden uns in einer Bibliothek. Hohe Bücherregale füllen den Raum. An den Wänden hängen Plakate, die unter anderem mit einem Slogan auf den Verkauf von Kriegsbons in New York City hinweisen wir. Swingende Musik dringt aus einem Radioempfänger. An einem Tisch sitzt ein müde wirkender Ricardo und wartet. Die Haare sind mit Pomade zurückgekämmt, er trägt einen für die 20er Jahre typischen Anzug.

Liz spricht ihn an: „Worauf wartest du?“

Ricardo: „Ich warte auf meine Bischöfin, die mich hier begrüßen wird.“

Liz: „Was hat dich hierhergeführt?“

Ricardo: „Der Krieg und Frederico, der sich hier wohl verstecken möchte. Ich suche ihn noch immer und möchte Rache nehmen. Er hat mein Herz getötet. Seit 200 Jahren jage ich ihn schon. Wenn er glaubt, dass er mir hier entkommen kann, dann irrt er sich. Polonia der Erzbischof ist viel beschäftigt, deshalb bin ich hier bei der Bischöfin.“

Susan: „Kennst du Moncada?“

Ricardo: „Ich kenne einen Kardinal Moncada. Ich bin ihm aber nie begegnet.“

Die Szene in der Brooklyn Bank Public Library beginnt damit, dass jemand zu Ricardo kommt und ihn bittet, mit in das Büro von Bischof Wise zu kommen. Beim Bischof handelt es sich zu unserer Überraschung um Kat – hier mit Namen Kathrine Wise. Beide begrüßen sich förmlich und dann fragt

Kat: „Warum bringst du dein altes Leben mit?“

Ricardo: „So wie es der Brauch ist im Sabbat, entledigen wir uns unseren Ahnen, die uns im Weg stehen. Deshalb bin ich hergekommen und um Rache zu nehmen.

Kat: „Du könntest ein neues Kapitel aufschlagen. Viele machen das, wenn sie über den Ozean kommen.“

Ricardo: „Ich weiß um Eure Vergangenheit. Seid Ihr hergekommen, um ein neues Kapitel aufzuschlagen?“

Kat: „Ja, das bin ich.“ Sie deutet auf die vielen Bücher um sie herum. „Ich lese viel. In den Büchern steht viel Neues, vieles, dass die Welt verändert. Die Bücher stehen für diese Veränderung.“

Ricardo: „Seid Ihr deshalb zum Sabbat gekommen?“

Kat: „Ja! Die Camarilla will nur ihr Gerüst auf den Schultern der Menschen aufrechterhalten. Das will ich bekämpfen, deshalb habe ich mich dem Sabbat angeschlossen.“

Ricardo: „Für eine Frau klingt Ihr erstaunlich liberal!“

Kat mit aufgebrachter Stimme: „‘Für eine Frau‘ streichst du besser aus deinem Vokabular. Das ist meine erste und letzte Warnung dazu!“

Ricardo: „Ich bitte um Verzeihung. Erlauben es eure Aufgaben als Bischof, so offen zu sein?“

Kat: „Das ist der Preis, den man zahlen muss, wenn man sich selbst treu bleiben möchte. Geh mit der Zeit. Wir sind nicht in Stein gemeißelt. Dies ist das Neue Land, das Land für Veränderung. Ist denn Rache das Einzige, was dich antreibt?“

Ricardo: „Ich sehe keinen anderen Pfad für mich.“

Kat: „Ich mache dir einen Vorschlag. Du arbeitest die nächsten 20 Jahre für mich. Ich halte meine schützende Hand über dich und dafür versuchst du mal etwas anderes als deine Rache.“

Ricardo: „Ich bezweifle, dass mich das von meiner Rache abbringen wird. Aber gut, ich willige ein. Und mein Preis dafür ist, dass Ihr mir dann helft meine Rache auszuführen.“

Kat: „Wenn es dann immer noch dein Wunsch ist, helfe ich dir. Aber dann wirst du den Weg alleine gehen und alleine deine Rache ausführen.“

Ricardo: „In 20 Jahren werde ich ein Rudel haben, was mir hilft.“ Ricardo lächelt und Kat wirkt nachdenklich.


Wir verlassen die Szenerie und kommen zurück zu Dr. Grout. Er erzählt uns, dass er ein apolitisches Wesen und nicht überrascht sei, über das, was er vom Sabbat gehört hat.

Grout: „Was haben Sie Neues gelernt, Liz?“

Liz: „Ricardo hat Federico 200 Jahre lang gejagt, und das ist das einzige Ziel, was ihn antreibt.“

Grout: „Glauben Sie, dass es nie zu einer Konfrontation gekommen ist?“

Liz: „Mein Bauchgefühl sagt nein.“

Grout: „Ist Ricardo so dilettantisch? Hat Frederico so gute Freunde, die ihn schützen können?“

Liz: „Wir glauben, er hat es vielleicht unbewusst vermieden Federico zu töten. Ich denke auch, es war Ricardo bewusst, dass er nach seiner Rache in ein tiefes Loch gefallen wäre.“

Grout: „Ist Ihnen bewusst, ob es eine intrinsische Motivation gibt, warum Ricardo Federico bisher nicht getötet hat? Ist Wandel etwas, womit Ihr Bruder eine Existenz vereinbaren kann? Welche Ideale hat er? Liz, Sie alleine treffen dazu eine Aussage und schätzen Ricardo ein.“

Lehre der Ideale:

  • (grün): Bleib Dir treu! Halte an Deinen Grundsätzen fest.
  • (blau): Lerne und wachse! Wenn die Welt sich ändert, musst auch Du Dich ändern.

Liz fällt hier die Entscheidung sehr schwer.

5. Erinnerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wir blicken auf die Skyline von Atlanta. Rauch und Feuer hängen in der Luft. Wir befinden uns auf dem Dach eines Hotels. Ricardo hockt am Rande des Daches und blickt nachdenklich über die Stadt. Er trägt Kampfmontur, seine Schatten schweben um ihn herum. Es sieht nicht so aus, als hätte der Kampf schon begonnen oder würde bald anfangen. Trotzdem wirkt er kampfbereit.

Liz: „Hast du gehofft, Federico hier zu finden?“

Ricardo: „Ich habe ihn vertrieben. Es gab etwas neues, etwas unerwartetes…“

Liz: „Was war das?“

Ricardo: „Ein Kind. Er hat ein Kind gezeugt. Warum jetzt, warum hier?“

Liz: „Was bedeutet das für dich?“

Ricardo: „Ich weiß es nicht. Und das bereitet mir Sorgen. Es ist neu und unerwartet. Ich verstehe es nicht.

Liz: „Hast du sie schon gesehen?“

Ricardo: „Ja! Sie ist jung, naiv und schwach.“

Liz: „Wäre es dann nicht ein leichtes sie zu töten und sich damit zu rächen?“

Ricardo: „Ich bin nicht er. Wenn dann werde ich ihn töten!“

Liz: „Warum hast du das nicht längst getan?“

Ricardo: „Es mischen sich viele andere ein. Es hat bisher noch nicht geklappt.“

Liz: „Würdest du dich um sie kümmern, wenn ihm jetzt was passiert?“

Ricardo: „Sie braucht Anleitung, bevor es zu spät ist.“

Liz: „Willst du ihn jetzt schnappen?“

Ricardo: „Er kümmert sich um eine Gruppe Welpen. Sie gehört dazu.“

Liz: „Hat dir Kathrine Wise eigentlich nach 20 Jahren geholfen?“

Ricardo: „Nein, sie war weg. Ich glaube, Polonia hat sie getötet oder die schwarze Hand.“

Liz: „Die schwarze Hand?“

Ricardo: „Tal’Mahe‘Ra wird sie genannt.“

Liz: „Erinnerst du dich, dass du den Freund, den Verlobten, des neuen Kindes mitgenommen hast?“

Ricardo: „Freund? Keine Ahnung. Ich bringe Vykos frisches Fleisch…“

Ricardo schaut nach oben. Eine junge Frau tritt in voller Kampfmontur auf das Dach. „Hi, Boss. Das Paket ist verschnürt. - Alles okay mit dir?“, fragt sie. „Ich habe dich schon lange nicht mehr so konzentrationslos gesehen.“ „Falls das neue Kind vorbeikommt, mach es so, dass sie was lernt!“, verlangt Ricardo. „Das Familiending ist dir wichtig?“ „Ja, und vielleicht ist sie eine neue Rekrutin.“ „Sie fliegt auf einem Gargylen. Sie kriegt das ganze Rudel.“ „Nein, sie ist dumm, alleine zu kommen. Das ist gefährlich. Ich weiß zu wenig darüber, was mit ihr los ist. Vielleicht ist sie sein Nachlass? Sie muss erfahren, dass sie ein Antitribu ist, und wer ihr Erzeuger ist. Und wenn ich sie nicht wecken kann aus ihrem Schlaf, dann werde ich es schnell und schmerzlos zu Ende bringen.“ Wir gelangen zurück ins Arbeitszimmer, wo Dr. Grout auf uns wartet.

Grout: „Nehme ich Frust wahr?“

Liz: „Ja! Ich weiß nicht, wohin das führen soll.“

Grout wird kurz unprofessionell. „Nehmen Sie die Sache ernst. Wir sind nicht zum Spaß hier“, schimpft er mit Liz, um sich dann wieder schnell unter Kontrolle zu haben. „Gehen wir weiter vor. Er hat ein Rudel aufgebaut und selbst mit den Bluthunden zusammen hat er bisher keine Chance gehabt, Federico zu töten?“

Liz: „Er will mich auf seine Seite ziehen, das sagt die Sequenz, die wir erlebt haben. Aber als er mich schließlich getroffen hat, hat er nicht versucht, mich auf die Seite des Sabbats zu ziehen.“

Grout: „Glauben Sie, dass es Ricardo aus der Fassung gebracht hat, dass Federico eine neue Existenz geschaffen hat?“

Liz: „Vielleicht ja, vielleicht hat ihn das nur an seine eigene Erschaffung erinnert.“

Grout: „Was war der motivierende Faktor für Ricardo in dieser Szene? Hat er Sie, Liz, als Hindernis oder als Verpflichtung wahrgenommen? Welche Lehre zieht er daraus?“

Lehre der Familie:

  • (grün): Familie definiert nicht, wer Du bist. Deine Ziele sind wichtiger als Deine Blutsbande!
  • (blau): Deine Familie bestimmt Dich. So schwierig es sein mag, stelle sie über Deine Ziele!

Für alle Lehren aus den einzelnen Szenen hat Dr. Grout kleine Zettel geschrieben, die er Liz reicht. Sie soll auswählen, welche Lehren sie ihm zum Erwachen aus der Starre mit auf den Weg gibt. Sie werden seine Handlungen prägen, vor allem im Moment des Erwachens, aber auch noch in der nächsten Zeit danach. Die Szenen insgesamt werden starke Emotionen hervorrufen, dass, wenn wir ihm, zurück aus dem Traumpalast, genug Blut zu trinken geben, er erwachen wird.

Liz fragt ihr Klüngel nach seiner Meinung. Letztendlich entscheidet sie dann aber alleine und wählt die entsprechenden Zettel in dieser Reihenfolge, die plötzlich auch noch wichtig wird und die Liz eher zufällig festlegt, aus:

  1. Ideale (blau)
  2. Familie (blau)
  3. Liebe (blau)
  4. Ordnung (grün)
  5. Macht (blau)

Wir gehen zurück in den Raum mit dem Glassarg. Nach einander gibt Dr. Grout einige Tropfen seines Blutes auf die Zettel. Mit jedem Zettel durchzieht ein stärker werdendes Marmormuster den Glassarg. Mit dem letzten Zettel zerspringt der Glassarg in tausend Glasscherben – und wir erwachen in Peters Bleibe.

Während sich Susan, Peter, Franzi und Liz schnell wieder im Hier und Jetzt zurecht finden, wirkt Federico desorientiert und hat keinerlei Erinnerung an die Erlebnisse im Traumpalast. Liz bittet Federico um einen großen Gefallen, dass er nämlich wieder zurück ins Bedfort Center geht, ohne bei der Erweckung anwesend zu sein und mit Ricardo reden zu können. Die von Liz erhoffte Aussprache muss noch warten, da für Ilianas Rettung allmählich die Zeit knapp wird, für die laut Susan Ricardo unbedingt notwendig ist. Und so verlässt Federico die Wohnung, bevor Liz ihrem Bruder ihr Blut zu trinken gibt, so dass dieser endlich aus seiner Starre erwacht. Liz muss Ricardo auch erst einmal gut zureden, dass ihm hier keine Gefahr droht, da er sofort nach dem Erwachen eine Kampfhaltung einnimmt und Liz beschützend hinter sich zieht. Dann berichtet Ricardo, wie die Schwestern der Kakophonie nach New Jersey kamen, erst freundlich und interessiert, und dann immer mehr Einfluss auf die Anarchen genommen haben. Da die Schwestern feststellten, dass sie keine Kontrolle auf ihn ausüben konnten, stellten sie ihm eine Falle und überwältigten ihn. Es waren 4 oder 5 Schwestern, also zu viele, um sie alleine besiegen zu können. Dann rammten sie ihm einen Pflock ins Herz.

Liz erzählt von Iliana und dass sie und ihr Klüngel gemeinsam mit Ricardo die Anarchen und Menschen aus den Klauen der Schwestern befreien, den Schwestern ein Ende bereiten und dabei auch noch möglichst Iliana unversehrt zurückholen wollen. Ricardo meint, dass Iliana über eine Dissonanz in ihrem Lied für eine Schwächung oder gar Vernichtung der Schwestern sorgen könnte.

Liz gesteht Ricardo außerdem, dass ihr Vater noch lebt. Sie berichtet von den Umständen seines Wiederauftauchens sowie ihrem Wunsch, dass Ricardo sich anhört, was Federico ihm Wichtiges zu sagen hat. Er reagiert erstaunlich ruhig auf diese Neuigkeiten. Da die Nacht schon weit fortgeschritten ist, trennen sich die Kainskinder auf: Peter und Franzi bleiben im Labor, Susan fährt zu ihrem Mann und Liz läuft mit Ricardo zu ihrer eigenen Wohnung, um dort zu übertagen.

Die Abschlussfeier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am nächsten Abend treffen sie sich - ausreichend gestärkt - erneut in Peters Labor und machen sich zu fünft auf den Weg nach New Jersey (Ricardo hat noch ein Schutzritual gegen den Einfluss der Schwestern auf alle außer Susan gewirkt). Da sie nicht genau wissen, wo die Abschlussparty der Schwestern stattfindet, klappern sie nacheinander die verschiedenen Villen ab, die sich für ein solches Event eignen. Beim vierten Anwesen werden sie endlich fündig, die Anspannung im Auto ist mittlerweile greifbar. Susan wirkt ihren persönlichen Schutzzauber gegen mögliche Beeinflussung, indem sie sich ihre eigene Hörrealität erschafft: sie hört nun nur noch klassische Klaviermusik. Und dann betreten sie die Villa, alle bis auf Susan werden von lauter Musik empfangen – und Ilianas Gesang. Überall tanzen Menschen und Kainskinder voller Verzückung und in Ekstase, teilweise sind die Menschen aber schon so entkräftet, dass sie einfach zusammenbrechen. Durch den großen Saal erblickt man hinten eine Bühne; dort steht Iliana, hinter ihr vier Schwestern, eine fünfte Schwester befindet sich in der Mitte des Saales. Als Ricardo voller Kraft mit dem Fuß aufstampft, zieht er die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich und die neben ihr stehende Liz. Letztere ruft - so laut es ihr möglich ist - nach Iliana, dass sie gekommen sei, um sie wieder mit nach Hause zu nehmen. Während sie versucht einen Weg zur Bühne zu finden, bricht rings umher Chaos aus. Pavel rennt auf Susan zu, um sie anzugreifen, um Peter kümmern sich zwei weitere Gestalten, und auch Franzi wird in einen Kampf verwickelt. Dann kracht direkt vor Liz eine Lichtanlage von der Decke, es brennt sofort lichterloh. Sie schreckt kurz zurück und springt plötzlich mit einem großen Satz über das Hindernis. Und wenige Schritte später steht sie auf der Bühne, direkt vor Iliana. Sie versucht ihrer Freundin klar zu machen, dass sie sich von den Schwestern der Kakophonie und deren Gräueltaten abwenden soll. Und vor allem, dass sie Iliana nicht im Stich gelassen hat, sondern dass diese mehr Vertrauen hätte haben müssen, dass Liz wieder zu ihr nach Hause kommt. Diese und andere Worte überzeugen schließlich. Doch den Weg der Dissonanz auf Kosten von Ilianas Existenz verbietet Liz ihr; und so wendet sich Iliana lediglich zu den Schwestern um und erklärt mit ruhiger Stimme, dass sie nun mit Liz gehen werde und die Schwestern hingegen gehen müssten. Was sie dann auch tun; und mit ihrem Weggang bricht auch der Bann über die Anarchen und Menschen im Saal. Ricardo beginnt sofort Schadensbegrenzung zu betreiben, kümmert sich um die desorientierten Anarchen, verteilt Aufgaben zur Versorgung der entkräfteten Menschen. Susan versucht währenddessen die Schwestern zu verfolgen, die sich in einem Kleinbus unauffällig aus dem Staub machen wollen. Immerhin gelingt es ihr noch, Benison Hodge vom Fluchtfahrzeug zu berichten, damit er gegebenenfalls die Verfolgung aufnehmen kann. Dann treffen sich die vier Freunde und Iliana vor der Villa. Da sie hier nichts mehr verloren haben, begeben sie sich zurück in die Stadt, die nie schläft…

Notiz in der Kladde von Peter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der immergleiche Besuch in den frühen Abendstunden des 03.08., muss wirklich daran denken, mein Labor besser zu sichern. Weiß noch nicht einmal, wie Ts'ui Pên es hereingeschafft hat. Wie immer Anschuldigungen, Vorwürfe, es scheint einfacher zu sein, mich zu hassen. Diesmal keine Hinweise, sondern das Einfordern eines Gefallens. Ich rate ausdrücklich ab, von diesen Dingen lässt man besser die Finger, aber er lässt sich nicht beeindrucken.

Demensprechend besorge ich über die nächsten Nächte das Geforderte. Nicht trivial. Wenn er nicht weiß, was er tut, bringe ich jeden der fünf in Gefahr, die ich um Hilfe gebeten habe. Wenn ich Fremde frage, bringe ich Ts'ui Pên in Gefahr. Tremere sind von vorneherein ausgeschlossen, unser Wissen darüber, was das Geforderte in den falschen Händen bewirken könnte, lässt ja mich schon schaudern. Ich denke aber, ich habe insgesamt eine Lösung gefunden, die für ihn möglichst annehmbar ist, und wir sind ohnehin dauerhaft in Gefahr. Zur Erinnerung die Namen: Franziska, Minx, Nestor, Susan und ich.

Es fällt mir schwer, diese Dinge zu verheimlichen, man soll sich eben auf solche Händel nicht einlassen. Oder helfen wollen. Oder Mitgefühl zeigen. Scheiß Menschlichkeit. Nun, jetzt ist es zu spät. Bei der Übergabe noch einmal meine deutliche Ermahnung, dass ich das Vorgehen für gefährlich und unklug halte. Ts'ui Pên lässt sich natürlich nicht überzeugen. Ich kann nur hoffen, dass die Sache wenigstens funktioniert, wie er sich das vorstellt. Dann hätte ich allen geholfen. Falls, falls, falls.

Ein ehemaliger Warlord des Sabbath kennt übrigens meine Adresse. Es gibt beruhigendere Aussichten. Zeit, mit Franziska wegzufahren.