Zu 13.2. Das Kind des Propheten diskutieren

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Diskussion:Das Kind des Propheten

Nachdem Collin und seine drei Freunde auf der Bühne des Theaters zu sich kommen und sich mit Susan über ihre Erlebnisse ausgetauscht haben, kommen auch endlich die kuscheligen Liebenden zu sich. Erneut wird vom Erlebten berichtet ( siehe 13.2. Das Kind des Propheten), damit auch Franzi und Peter mitreden können. Liz wirkt etwas angespannt und scheint insbesondere Peter ganz genau zu beobachten, als sie, unterstützt von Neil, von den Erlebnissen erzählt.

Liz: "Wer hätte gedacht, dass Anatol so viel über uns wusste, schon vor unserer Zeit als Vampire. Und dass er mit Clemence befreundet war, das kann ich mir so gar nicht vorstellen. Ob Federico davon etwas wusste? Nach eurer Erzählung bekommt man ja fast einen sympathischen Eindruck von ihr. Von dem "ihr" vor mehreren hundert Jahren... meint ihr, dass Anatol noch irgendwie seine Finger mit im Spiel hatte, was für Erinnerungen wir von ihm sehen? Wenn ja, dann könnte Clemence noch eine Rolle auf unserem Weg bzgl Gehenna spielen. Oder seht ihr das anders? Warum hat sie sich damals für Gehenna so sehr interessiert? Ich würde echt was drum geben zu wissen, was sie heutzutage davon denkt. Und mich würde auch brennend interessieren, wann Anatol und Clemence sich das letzte Mal gesehen und unterhalten haben. Aber ich glaube, ich muss gedanklich nen Haken an meine Schwester machen, die bringt uns nur Schwierigkeiten. Trockne die Tränen seines ältesten Kindes... davon sind wir meilenweit entfernt. Wie soll man das denn schaffen? Was machen wir jetzt aus der ganzen Sache? Collin und Peter, vielleicht solltet zunächst ihr zwei überlegen, ob es noch Klärungsbedarf zwischen euch gibt. Es verbindet euch ja deutlich mehr als ich je erwartet hätte..."

Collin: "Wooo. Ganz langsam. Wir sind alle ein bißchen durch. Die Nacht war lang und nicht einfach. Ich schlage vor, wir treffen uns morgen abend alle frisch im Hurricane. Es ist kein Elysium, wir haben den Raum für uns. Einverstanden? Gut. Susan, magst du bitte Mark und Olaf Bescheid geben! Es betrifft sie ja auch irgendwie." ...


In der folgenden Nacht, im Hurricane:

Nach der allgemeinen Begrüßung und kurzem Vorgeplänkel blickt Collin Peter an und fragt: "Müssen wir was klären?"

Peter tritt auf Collin zu, blickt dann aber kurz zu Susan hinüber.

Peter: "Wir können das jetzt handhaben wie sonst immer. Ich schreie herum und klage den Malkavianer an. Dann reden alle beruhigend auf mich ein und am Ende entschuldige ich mich stundenlang. Nicht diesmal."

Peter umarmt Collin:

"Es tut mir leid, dass ich Anatol getötet habe. Ein Teil von mir glaubt, dass das unvermeidlich war. Ein anderer wünscht, ich hätte widerstanden. Ein dritter sehnt sich danach, seine Stimme wieder in meinem Kopf zu hören. Aber vor allem tut es mir leid. Wenn ich eben kann, will ich seine Sache zu Ende bringen."

Er tritt einen Schritt zurück.

"Was David angeht - ich hätte ihn gerne noch einmal gesprochen. Und ich verstehe nicht, warum wir all diese Gefahren auf uns nehmen mussten, wo ein einfaches Gespräch mit David genügt hätte. Ich verstehe nicht, warum David hätte ausplaudern sollen, dass Tremeres und Goratrix' Plan durchschaut ist, wenn es doch David ist, der gekommen war, um mir endlich alles zu erzählen und seine Liebe zu gestehen. Es ist allerdings möglich, dass David, um mich auf den rechten Weg zu führen, Euch alle eigenhändig umgebracht hätte, beginnend mit Franziska.

Aber sei dem wie es ist, ich habe Dir nichts vorzuwerfen. Ich kann nur sagen, wie leid es mir tut."

Collin, der von der plötzlichen Umarmung sichtlich überrumpelt wirkt, erwidert die Geste - wenn auch etwas steif. Er hört sich Peters Ausführungen aufmerksam an, nickt hier und dort und lächelt sogar etwas, als Peter endet.

Collin: "Dir muss nichts Leid tun. Es ist wie es ist. Sicher hätte ich Anatol gerne noch ein paar Dinge gefragt. Jetzt wo ich so ein bisschen Idee von dieser Welt bekomme. Und ja: ich bedaure es, ihn nie wirklich kennen gelernt zu haben." Für kurze Zeit scheint er mit seinen Gedanken weit weg. "Es bringt aber nichts, über verschüttetes Bier zu lamentieren. Ich bin immer noch überzeugt, dass das, was du getan hast, so passieren musste. Und auch wenn Anatol sich einen anderen Weg gewünscht hätte, so war er doch damit einverstanden. Denke ich. Der Verlierer scheint David zu sein. Hat sein ganzes Leben umgekrempelt und seinen eigenen Arsch riskiert um deinen zu retten." Er zuckt mit den Schultern. "Keine Ahnung ob er das verdient hat. Der Mann war kein Chorknabe. Aber letztendlich lässt sich das auch nicht mehr ungeschehen machen."

Er blickt in die Runde. "Oder?"

Man hört deutlich, wie Liz ein Stein vom Herzen fällt. Vielleicht atmet sie auch nur geräuschvoll aus und blickt dann nicht mehr ganz so verkrampft in die Runde.

Liz: "Jetzt ergibt so manches einen Sinn, das vor gestern Nacht noch verworren erschien. Vor allem dein merkwürdiges Verhalten, Collin. Dabei waren es Anatols Worte, die aus deinem Mund kamen. Woher weiß Anatol eigentlich solche Dinge? Hat er quasi eine andere Form der malkavianischen "Gabe" in sich, die ihn Prophezeiungen sehen lässt? Er hat sie sich schließlich auch nicht einfach so ausgedacht, oder? Wo kommt so etwas her? Ebenso die vielen Möglichkeiten, die Collin sieht, das erscheint mir ziemlich übernatürlich. Und Susan... Du bist so viel mehr, als ich anfangs in dir zu sehen glaubte. Die Erinnerung flößte mir Respekt ein; wir waren doch zur gleichen Zeit in Madrid! Weißt du denn selbst, ob das große Opfer, von dem Anatol am Times Square sprach, schon von dir erbracht wurde oder ob es noch auf dich zukommen wird?" Liz nimmt Susans Hand und drückt sie leicht.

Susan steht entspannt wartend etwas abseits und blickt den Klüngel an. Sie lächelt, als Peter Collin umarmt. Zu den Worten von Peter, dass ihm Anatols Tod sehr leid tut nickt sie leicht, zustimmend. Während Peter und Collin über David sprechen, beobachtet sie die beiden mit ernstem Gesichtsausdruck.

Susan setzt an etwas zu sagen, doch als sie Liz schwer atmen hört, fällt ihr Blick auf ihre Freundin. Susan lächelt leicht und presst einmal kurz die Lippen zusammen, als Liz von Prophezeiungen und malkavianischen Gaben spricht. Dann fallen ihre Schultern nach hinten, sie atmet einmal durch und drückt die von Liz gereichte Hand. Ihre Augen lassen nicht erkennen, dass sie eine bestimmte Situation vor Augen hat.

Eine nachdenkliche Pause, dann blickt sie zu Collin.

Susan: "Der blinde Magier musste sehen lernen. Das wäre nicht passiert, hätte David in jener Nacht das Ritual unterbrochen und Peter alles erzählt. Und Davids Erinnerungen waren letzte Nacht ebenfalls wichtig für uns, um die Vorgänge im Clan der Tremere zu verstehen. Und auch um Franziska Wissen über ihren Vater zu bringen. Von daher hast du genau das richtige getan."

Zu Peter gewandt: "Du hättest Davids Geschichte über dich gekannt, aber nicht die Erinnerungen und Erfahrungen, die du jetzt erlebt hast."

Collin warmherzig anblickend: "Danke, Collin, für deine Hilfe! - Mit Anatol hätte ich gerne auch mehr gesprochen. Er scheint mich ja auch schon sehr lange zu kennen."

Susans Blick fällt in die Runde: "Hm, ich würde jetzt dazu gerne einfach sagen: Malkavianer eben. Das wird euch nicht freuen oder weiterhelfen. Ich weiß. Aber trotzdem trifft es in vielen Fällen einfach zu; auch das es sich bei den Prophezeiungen um eine malkavianische "Gabe" handelt, wie Liz sich ausdrückte." kurze Pause - "Auf dem Times Square war ich in jener Nacht nicht. Anatol hat mich dort 'gesehen' und sich daran erinnert. Die Überwachungskamaras, deren Mitschnitte ich gerade im Büro meines Mannes gesehen habe, zeigten nur ihn allein."

Franzi schaut lange Collin an und sagt gar nichts. Als Peter zu sprechen beginnt, richtet sie ihren Blick auf ihn. Sie geht auf Peter zu, stellt sich neben ihn, legt ihren Arm um seine Hüfte und ihren Kopf an seine Schulter.

Franziska: "Ja, jetzt ergibt einiges Sinn. David... Ich weiß Peter, dass du gerne nochmal mit ihm gesprochen und sicher noch ein paar Fragen an ihn hättest, aber hatten wir es nicht ausprobiert: Die Fragen fallen einem in dem Moment sowieso nicht ein. Ich bin ihm dankbar - und das aus meinem Mund - , für das was er für dich getan hat, sonst wärst du jetzt nicht hier. So gesehen hat er mit seiner Liebe wirklich viel erreicht."

Franzi blickt zu Collin und lächelt ihn an. "Und danke auch dir. Ich glaube auch, dass meine letzten Wochen anders verlaufen wären - wenn überhaupt noch was gelaufen wäre.

Lass uns nach vorne schauen. Gemeinsam können wir unseren Weg finden und gehen."

Peter legt seinerseits Franzi den Arm um die Schulter und küsst sie auf die Haare. Dann grinst er verlegen.

Peter: "Wie sind wir denn bitte in diese Kitschszene geraten, wo alle einander beteuern, wie lieb sie sich haben? Vielleicht hätte ich Dir doch lieber aufs Maul geben sollen, Collin.

Im Ernst, was ist mit den neuen Prophezeiungen fällt dazu jemandem etwas ein?

Susan - was ist das für ein Opfer, von dem Anatol sprach?

Collin - hast Du Deine malkavianische Seite eigentlich behalten? Das habt Ihr uns nämlich noch nicht erzählt.

Und Neil, meinst Du, wir sollten den Prinzen warnen? Im Traumpalast habe ich die Devise ausgegeben, dass ich ihm sagen muss, er solle jetzt Lichtbringers Kerze benutzen, die einen Bruch des Blutbandes mit dem inneren Zirkel bewirkt. (Mit der Idee: Tremere hat versucht, aus seinem Körper zu fliehen. Warum? Weil Saulot noch da ist. Dann aber ist da gerade ein potentiell rachsüchtiger Vorsintflutlicher in Wien erwacht. Und wir wissen von den Ravnos, was das bedeutet.) Aber dann habe ich gezögert. Denn möglicherweise kompromittiert diese Warnung unsere Sicherheit: Kein Tremere weiß von Tremeres und Goratrix' Plan und dass er gescheitert ist. Wenn der Prinz es weiß, ist Etrius nur einen Anruf entfernt. Und ob es hilft, ist natürlich auch völlig unklar: Die Ravnos sind ja auch ohne Blutband gestorben. Du bist sein Sheriff. Was meinst Du?"

Neil hatte sich etwas abseits hingesetzt. Sein Blick wanderte zwar immer wieder zu den gerade Sprechenden gewandert, schien aber bislang eher auf weite Ferne zu schweifen. Auf die Ansprache von Peter blickt er nun etwas verwirrt auf und scheint erst verzögert zu realisieren, dass er gerade in das Gespräch eingebunden wurde. Schwer atmet er aus, fast so, als müsste er sich durch die Aktion klar machen, dass er einmal menschlich war.

Neil: "Ich bin mir gerade nicht mehr sicher, inwiefern es überhaupt relevant ist, was wir tun. Nicht zum ersten Mal sind wir als Spielsteine bezeichnet worden. Von Anatol, von Susan...oder wer auch immer da am Times Square war, in Madrid. Das Wesen von Spielfiguren ist es, geführt zu werden..." Neil schüttelt den Kopf, als ob er dadurch den Gedanken los würde. "Jedenfalls werde ich dem Prinzen von der Geschichte hier berichten, sofern von euch kein begründeter Widerspruch kommt. Dann kann er selbst entscheiden, wie vertrauenswürdig er die Informationen einschätzt und wie er damit umgeht." Deutlich leiser fügt Neil an: "Sofern er nicht auch ein Spielstein ist." Erneut schüttelt Neil den Kopf. Er atmet hörbar ein, als ob er noch etwas sagen wollte, schließt dann aber den Mund wieder, verschränkt die Arme und lehnt sich mit nachdenklichem Gesichtsausdruck zurück.

Als klar ist, dass Neil nichts weiter dazu sagen wird, fragt Liz, insbesondere an Peter gewandt:

"Kann mir bitte nochmal jemand erklären, wer von den Tremere jetzt genau mit wem welchen Plan hat oder hatte? Von dem großen bösen Plan wussten nur Tremere selbst und Goratrix, oder? Und was will Etrius? Und was planen Dayton und Umbridge mit Peter? Ich blicke da nicht durch. Und da wäre noch Sturbridge... tut mir leid, aber kann mich da bitte jemand aufklären? Ach ja, und zu deiner anderen Frage, Peter, wir haben Collin nahegelegt sich FÜR seine malkavianische Seite zu entscheiden. Sie ist mittlerweile ein Teil von ihm. (kurzer, fragender Blick zu Collin) In der Traumwelt hat Collin uns gesagt, dass er sich zwar nach meiner Nähe sehnt, weil die Bilder und Stimmen ihn dann endlich mal in Ruhe lassen. Andererseits zerrt ihn der Gedanke, dass er in meiner Anwesenheit so viel nicht mitbekommt und nicht helfen kann, wieder von mir weg. Es ist eine schwere Bürde, die er da willentlich auf sich nimmt, aber ich werde versuchen für ihn dazusein, wann immer er mich braucht."

Susan blickt fragend zu Collin und Liz. "Ich frage mich, was aus Collin geworden wäre, hättet ihr euch anders entschieden. Was ist die Nicht - Malkavianische - Seite eines Malkavianers? Vielleicht wäre es ihm genauso ergangen wie Nestor."

Susan verschränkt die Armen vor der Brust und geht einen Schritt nach hinten, um eine Runde entstehen zu lassen: "Die Spielsteine waren sinnbildlich gesprochen. Etwas lenkt unser Schicksal. Aber ich bin überzeugt davon, das unsere Handlungen Einfluss auf die Dinge haben. Peter hat mir mal geraten, Liz nach Glaubensdingen zu fragen. Ich bin gerade auf der Suche nach tiefer Selbsterkenntnis. Wenn ich sie gefunden habe, sage ich euch Bescheid."

Sie dreht den Kopf in Richtung Neil. "Wir drei hatten im Aufenthaltsraum bereits besprochen, dass wir den Prinzen informieren wollen. Danke, dass du das übernimmst, Sheriff."

Auch Susan atmet durch. Ihr Blick gleitet über den gesamten Klüngel und bleibt an Liz und Collin hängen. "So wir ihr die Szene auf dem Time Square beschrieben habt, klingt es, als seien Susan und ich zwei Personen. Ich ahne welches Opfer ich noch bringen werde. Da Anatol, nach eurer Schilderung sagte, das Susan ihr Opfer schon gebracht hat, war das wohl noch etwas anderes. Vielleicht hat sie ihre physische Gestalt aufgegeben, irrt seitdem in den Köpfen der Malkavianer rum, hat schließlich mich gefunden und dachte, es wäre hilfreich, jemanden unter den Kainskindern zu haben, der aussieht wie sie. Dann hätten Liz und ich etwas gemeinsam." Susan lächelt Liz schulterzuckend an und sieht nicht ganz überzeugt aus.

Den Kopf schräg in Franzi und Peters Richtung gelegt. "Und Peter, ich glaube, du bist der einzige hier, der diese Szene kitschig findet." Ihre Augenbrauen gehen nach oben. "Ach, ich verstehe deine Art von Humor einfach nicht." Ihr Blick fällt wieder in die Runde.

Peter: "Humor? Äh, ja. Genau, genau!

Du willst sagen, Susan, dass Du Deine physische Gestalt aufgeben musst, um dann durch die Zeit und die Köpfe zu geistern?

Neil, danke für die klare Ansage. Wenn der Prinz ohnehin alles erfährt, kann ich mir die raunende Warnung sparen. Und: Wenn wir wirklich nur Spielsteine sind - hilft es dann, wenn wir versuchen, nichts zu tun? Wir werden ja doch gezogen...

Liz, der letzte mögliche Mitwisser des Planes von Goratrix und Tremere, so nehme ich an, ist Nickolai. Mit dem müssen wir reden, wenn es soweit ist. Der große Plan war, keine Vampire mehr zu sein um so Gehenna zu überleben. Dayton und Umbridge sind zu diesem Zeitpunkt irrelevant, außer dass Franziska und ich gelegentlich noch etwas mit denen zu besprechen haben. Sturbridge hat nur Befehle ausgeführt. Von Etrius wissen wir nichts, außer dass er faktisch den Clan führt."

Peter blickt abwartend in die Runde, während er Franzi heimlich drückt.

Neil schaut Peter an. "Die Frage ist, ob wir uns aktiv weigern können. Denn das mit den Spielsteinen ist definitiv nicht sinnbildlich gesprochen und ich weiß nicht, wie man so etwas nach den Dingen, die wir bislang erlebt haben, behaupten kann." Neils Stimme klingt nun zornig.

"Wir haben jetzt zwei Diableristen hier in der Runde, die beide quasi zur Aktion gezwungen wurden. Der eine, weil er sich sicher war, dass es das Richtige ist. Der andere, weil jemand ihm glaubhaft versichert hat, dass es das Richtige ist. Bei beiden wissen wir nicht, woher diese Sicherheit kommt.

Ich habe eine kleine Geschichte für euch: Eines abends in Atlanta war ich auf dem Weg zu einer Campusparty. Ich war schon spät dran, als mich ein seltsamer Mann ansprach. Ob ich nicht Interesse hätte, Coach statt Quarterback zu sein. Bei der Mannschaft handele es sich um sehr verschiedene Charaktere und es würde sicherlich eine Herausforderung, die zu einem funktionierenden Team zu machen. Ich habe diesem Jobangebot nicht viel Bedeutung beigemessen, denn ich stand ja erst am Beginn meiner aktiven Karriere. Warum also jetzt schon Trainer werden? Auf der Party habe ich dann Bedford kennengelernt und kurz danach Minx. Es war die Nacht, in der ich zum Vampir wurde. Da es für Minx wohl eher eine spontane Aktion war, war sie nicht ausreichend auf einen frischen Vampir vorbereitet. Als am nächsten Abend erwacht bin, hatte ich extremen Blutmangel und Minx hatte nichts zu Hause. Da klingelt es und eben jener Mann des vorigen Abends steht mit einem Menschen vor der Tür. Da habe ich das erste Mal Blut getrunken. Bei dem seltsamen Mann handelte es sich um Dr. Grout. Zufall? Wohl kaum."

Neil scheint kurz in sich zu gehen, seine Stimme klingt wieder etwas ruhiger, aber gezwungen. "Wer plant das alles und wie weit müssen wir gehen? Wie lange wird es dauern, bis es 'das Richtige' ist, dass ich Minx diableriere? Wer wird der Nächste sein, der für unseren Kreuzzug drauf geht?" Erneut atmet Neil betont ein und aus, als er sich in Richtung Collin wendet. "Wie du siehst, bist du nicht der Einzige, der sich vor zukünftigen Entscheidungen fürchtet."

Peter löst sich von Franzi, will erst zu Susan, überlegt es sich dann aber anders und geht zu Neil, vor dem er in die Hocke geht.

Peter: "Es geht uns allen so, Neil. Wir haben keine Ahnung und wir stolpern durch Pläne anderer Leute und fürchten uns vor dem Moment, wo wir einen der unsrigen opfern werden. Möglicherweise für nichts. Frag Susan und Franziska, was meine erste Reaktion auf die neuesten Enthüllungen war. Ich habe Angst und ich möchte einfach mit Franziska fortgehen und die Welt kann mir gestohlen bleiben."

Sein Tonfall wird fester.

"Wir beiden sind klug genug, um zu wissen, dass mehr als eine Partei versucht, uns für ihre Zwecke zu benutzen. Das Gegenteil anzunehmen, wäre völlig naiv. Wir haben nicht einen Gegner, wir haben viele. Sehr viele.

Was ich eben andeuten wollte, ist, dass inzwischen alles, was wir tun, ein Zug im Spiel ist. Selbst wenn wir uns genau hier und jetzt alle ins Jenseits befördern, nehmen wir damit Einfluss auf die Dinge. Auch aktive Weigerung ist ein Spielzug."

Peter hüstelt.

"Mal ganz abgesehen davon, dass Susans Rat in Atlanta - von welcher Fraktion ihr der auch immer eingeflüstert worden ist - exzellent war. Nicht nur lebe ich noch (ein zweifelhafter Gewinn, ich weiß), ihr habt auch nicht Tremere in Eurer Mitte, der euch wahrscheinlich zum Frühstück genossen hätte, um dann, scheiße, ich habe keine Ahnung was zu tun."

Er greift Neils Knie.

"Und Du vergisst, was Du nebenbei alles geschafft hast. Selbst wenn nächsten Monat die Welt untergeht und Du ganz alleine Schuld daran bist. Es zählt, dass New York ein besserer Ort ist als vorher. Es zählt, dass Rain und Sunshine erleben durften, dass es Vampire wie Dich gibt. Es zählt, was Du und Minx miteinander haben. Es zählt, dass Polonia besiegt ist, dass Hazatlan nicht in die Hände des Sabbath gefallen ist, dass Du Franziska unterrichtet hast und Liz das Motoradfahren beigebracht und uns allen immer wieder Anstand einprügelst und ..."

Peter bricht ab und schaut sich um, ob jemand sich um Susan kümmert.

Susan setzt sich, die Hände auf die Knie gelegt. Sie wirkt niedergeschlagen.

Susan: "Ok, Neil, danke für deine offenen Worte. Auch ich habe gesagt, dass unser Schicksal gelenkt wird. Wir könnten jetzt über die Bedeutung des Wortes "sinnbildlich" diskutieren, aber das möchte ich nicht. Schwierige Kommunikation. Es tut mir leid, wenn meine Formulierung dich zornig gemacht hat. Oder bist du zornig, weil du dich hilflos, quasi ohne Kontrolle über das Spielfeld geschubst, fühlst?" Susan blickt Neil verständnisvoll an.

In erklärendem, ruhigen Tonfall: "Dann sehen wir uns als Spielsteine. Es ist ja ein ganz passendes Bild. Und jetzt nehmen wir mal an, es gibt ganz viele Spielsteine auf unserer wie auch auf der anderen Seite. Wir entscheiden uns dazu, nicht aktiv am Spielgeschehen teilzunehmen, einfach nichts zu tun. Dann sind wir Spielsteine, die sich nicht bewegen. Das Spiel um uns herum läuft aber weiter. Der Gegner möchte Gehenna erreichen. Setzt seine gesamten Spielsteine dazu ein. Unsere Seite kann ein paar sehr wichtige Spielsteine nicht nutzen, weil die nicht wollen und verliert das Spiel. Wollen wir das?"

Etwas resignierter Tonfall am Anfang der folgende Aussage: "Ich plane nicht, meine Gestalt aufzugeben und durch Köpfe zu spucken. Das habe ich nicht gesagt." Dann wieder ruhiger, ehrlich und offen: "Aber vielleicht spielt ja die andere Susan. Ich vertraue ihr und spiele mit. Und deshalb habe ich Peter beispielsweise glaubhaft versichert, dass es das richtige ist, Anatol zu diablerisieren. Ich denke nicht, dass wir durch Nichtstun Gehenna aufhalten werden."

Susan nimmt die Hände vor das Gesicht und reibt sich die Augen.

Neil schaut etwas verwirrt. "Ich weiß nicht, warum ich sauer bin...zumindest nicht genau. Aber wir waren uns zuletzt einig, dass wir dir vertrauen. Aber inwieweit kannst du selbst deinen Eingebungen vertrauen? Wir stochern im Nebel und können uns nicht einmal sicher sein, auf welcher Seite wir Spielsteine sind. Vielleicht habe ich noch nicht einmal etwas dagegen, ein Spielsteine zu sein. Immerhin habe ich mein halbes Leben auf dem Spielfeld verbracht. Ich wüsste einfach nur zu gern, auf welcher Seite und für wen ich spiele. Aber sämtliche Erklärungsversuche scheinen mir zu hoch zu sein." Neil schaut fast hilfesuchend in die Runde und sein Blick bleibt bei Susan hängen. "Wer gibt dir die Sicherheit, dass wir auf der richtigen Seite stehen?"

Liz: "Das wichtigste ist zunächst einmal, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Denn als Falken sind wir anscheinend "auserwählt" (Liz fügt leise an: auch wenn ich getrost drauf verzichten könnte), haben also einiges Gewicht in diesem Spiel. Alleine werden wir nicht weit kommen, aber wenn wir zusammenhalten, uns aufeinander verlassen können, dann können wir wirklich etwas bewirken. Ob das dann die richtige Entscheidung ist, zeigt sich wie so oft vermutlich erst am Ende. Aber ich möchte mich gerne mit euch für einen Weg entscheiden und diesen dann entschieden gehen. Dann fühle ich mich nicht wie ein unsicherer Spielstein, der herumgeschubst wird, sondern habe ein Gefühl von Selbstbestimmung; und wir müssen nicht darüber diskutieren, ob das dann nur eine Illusion ist. Und wenn uns dann Susans oder Collins Visionen in die eine oder andere Richtung schieben, dann vertraue ich darauf, dass es für unseren Weg zuträglich sein wird. Wir müssen uns dazu aber wirklich einig sein. Sind wir das?!? Was ist denn, wenn Susan wieder etwas so erschreckendes von einem von uns verlangt wie von Peter? Sind wir bereit so einen krassen Weg zu gehen oder werden wir mit Susan ausgiebig diskutieren wollen, ob das jetzt sein muss oder nicht? Ich möchte Susan keine Vollmacht für ihr Verhalten aussprechen, aber wir sollten uns überlegen, wie viel wir Susan vertrauen und wie weit wir bereit sind ihr Vorgehen zu akzeptieren. Das ist ein weiterer Punkt, den wir meiner Meinung nach als Gruppe klären sollten. Damit wir alle voneinander wissen, wo wir stehen; damit es in problematischen Zeiten nicht zu Enttäuschungen kommt."

Liz blickt Susan an, in ihren Augen kann man so etwas wie Sorge erkennen.

Franzi schaut die besorgte Liz an und lächelt ihr zu. "Ich stimme dir in allen Punkten zu.

Nach den Erinnerungen, die wir sehen durften, wissen wir, dass auch "die Großen" ihre Wege in den Jahrhunderten - teilweise mehrfach - änderten. Entscheidung ist super. Und was die können, können wir auch: In hundert Jahren feststellen, das es nicht der günstigste Weg war und nachsteuern. Klingt jetzt naiv, aber haben wir eine andere Wahl? Und jetzt kommt nicht mit: Wir haben keine hundert Jahre...

Und gerade das Tremers Plan mit Peter nicht aufgegangen ist, macht deutlich, dass wir keine hilflosen Spielfiguren sind. Wir haben auch eigenen Einfluss auf uns und unser Handeln.

Peters Frage nach neuen Erkenntnissen durch die Prophezeiungen ist ein erster Schritt, um unser Handeln planvoll sein zu lassen. Ich finde ja, die Suche nach Kaymakli und Kappadozius' Aufzeichnungen klingt in dem Zusammenhang echt vielversprechend. (Abgesehen davon, dass wir weder die ersten noch die einzigen auf dieser Suche sind.)

Mark ist den bisherigen Ausführungen und Diskussionen bislang schweigend gefolgt. Sein Gesichtsausdruck verrat dabei wechselnde Gefühlsregungen von Verwunderung, Überraschung, Sorge, Hilflosigkeit, Zorn, ...

Blick zu Neil und Liz: "Ihr habt Recht. Ich will auch wissen, wer oder was mich durch die Nächte schiebt. Und auf welcher Seite er/sie/es steht."

"Und ich vertraue Susan. Wir vertrauen Susan. Wenn wir das nicht längst täten, wären wir jetzt nicht hier, in dieser Runde, oder? Ist es mir entfallen, war Susans Verhalten jemals objektiv falsch? Ja, ich würde Susan gerne besser verstehen, aber das würdest Du, Susan, wohl auch!?"

Nach einer kurzen Pause, nun mit einem Blick in die Runde, der große Verwirrung erkennen lässt: "Und apropos Verstehen: Kann mal jemand Zusammenfassen, wie das alles Zusammenhängt und was es bedueten soll? Ich blicke da nicht mehr durch. Ein übersichtliches Diagramm wäre gut, oder eine gut animierte PowerPoint-Präsentation..."

Peter springt auf und zieht aus seinem Rucksack ein Notebook.

Peter: "Ah, ich wusste, dass die Frage aufkommen würde... Dir kann geholfen werden, Mark!"

Susan: "Danke, Mark. Auch ich würde mich manchmal gerne selbst besser verstehen, wobei ich wahrscheinlich auf einem guten Weg bin." Von Mark zurück auf Liz blickend, lächelt Susan aufmunternd, auch um Liz die Sorgen zu nehmen: "Danke Liz! Und Danke euch anderen für das Vertrauen, dass ihr offenbar immer noch in mich setzt." Dabei steht Susan auf, macht eine offene, alle Anwesenden einschließende Geste.

Und während Peter aus seinem Rucksack ein Notebook holt: "Eigentlich wollte ich dich gerade genau das bitten, Peter, dass du uns eine Übersicht über die verschiedenen Prophezeiungen erstellst. Deine Fragen vorhin klangen schon so, als würdest du uns ein paar Antworten geben wollen und können. Bevor du die Präsentation startest, möchte ich noch kurz etwas sagen: Wir sind ein toller Klüngel und die Diskussion, die wir gerade führen ist zwar manchmal ein wenig nervenaufreibender als nötig, aber ich finde sie sehr wichtig und gut. Für jede große Operation braucht man ein gutes Team mit ganz unterschiedlichen Fertigkeiten. Und die haben wir, jede und jeder hier und ich wiederhole mich, indem ich sage, alle sind wichtig. Meine Visionen machen mir Angst, besonders wenn ich alleine damit bin. Die Diskussion und das Zusammensein mit euch, holen mich wieder in die Realität. Als Ärztin habe ich bei Operationen eine gewisse Routine. Die fehlt mir leider bei den existenziellen Fragestellungen, mit denen wir jetzt zu tun haben. Ich hänge manchmal zu sehr in Gedanken und bin nicht so fokussiert, wie ich es vielleicht sein sollte. Vielleicht hängt dies mit meiner malkavianischen Gabe zusammen. Deshalb möchte ich euch bitten, wenn es die Situation erlaubt, und das war in Atlanta beispielsweise gar nicht der Fall, aber in manch anderen Momenten schon, dann sprecht mich ruhig an, wenn ich euch seltsam vorkomme und stellt mir Fragen."

Susan wendet sich Peter zu: "Bitte zeig uns, was du vorbereitet hast."

Mai 2000 - Peters Stand der Dinge.pdf

(siehe auch Mai 2000 - Peters Stand der Dinge)

Susan schaut sich schweigend die Präsentation an. Zur letzten Folie sagt sie:

"Vielen Dank, Peter! An einigen Punkten habe ich noch einige Anmerkungen. Magst du diese bei Gelegenheit in deiner Präsentation hinzufügen? Vielleicht können wir dann auch Neils Frage nach, auf welcher Seite ich stehe, beantworten."

Susan blickt in die Runde. "Bevor ich ergänze, möchte noch jemand etwas zur Präsentation sagen?"

„Ja, hier.“ Vernehmt ihr Collins Stimme, der dich mittlerweile zu Liz gesellt hat, einen Arm um ihre Hüfte gelegt hat und dem Vortrag anscheinend interessiert verfolgt hat.

„Was ist mit Gott?“

„Ich meine, du hast zu dem Thema nicht ein Wort verloren. Und ja, es gibt einen ganzen Haufen von Leuten, die nicht an Gott glauben, aber noch mehr glauben nicht an Vampire.“ Mit einen kurzen Seitenblick auf Liz fährt er fort. „Einigen hier ist das Thema wichtig. Und hey, du sprichst von Kain. Der steht auch in der Bibel. Und der ganze Erschaffungsmythos – ob das jetzt so stimmt oder nicht – hat ja auch was damit zu tun. Sollte das nicht zumindest erwähnt werden? Immerhin ist euer mächtiges Artefakt angeblich die Longinuslanze.“

Er blickt Peter an und zuckt mit den Schultern. „Ich mein ja nur, der Vollständigkeit wegen.“

Collin wirkt kurz in sich gekehrt. „Ich hatte nicht wirklich Zeit, Anatol kennen zu lernen. Wirklich was verbinden tut mich aber auch nicht mit ihm. (nun spricht er wieder offener) Ich weiß aber auf jeden Fall, dass ganz viele Leute sehr genau darauf gehört haben, was er gesagt hat. Vielleicht haben sie es nicht offen zugegeben. Ich denke, er gehörte zu den wenigen großen Berühmtheiten unter den Vampiren. Der Gehennaspezialist halt. Und irgendwas muss ja dran sein. Zumindest haben er und Susan Peter gerettet. Na ja, worauf ich eigentlich hinaus will ist, wenn so jemand wie Anatol so viel Aufmerksamkeit für Euch aufbringt und wenn so jemand wie Anatol direkt sagt, dass Gehenna verhindert werden kann und wenn er sagt, dass ihr dabei eine wichtige Rolle spielt, dann finde ich, dürft ihr euch das auch auf die Fahnen schreiben. Oder zumindest in die Präsentation. Ihr kommt hier zusammen und tragt eine Leichenbittermine mit euch rum. Keinen Plan, (er blickt Richtung Neil) Angst vor der Zukunft, das Gefühl, nur ein Spielstein zu sein. Könnt ihr mal ganz kurz inne halten und drüber nachdenken, dass Anatol der festen Überzeugung war, dass das Ganze dank Euch gut ausgehen kann?“ leiser „Und Susan ja auch.“

Womit er anscheinend zu einem Ende kommt. Zumindest endet hier sein Monolog.

Peter räuspert sich.

Peter: "Ich habe zu einer Menge Themen nichts geschrieben. Und dachte ehrlich gesagt, dass ich Leute vor den Kopf stoße, wenn ich Gott als eine Spielpartei von vielen aufführe. Außerdem - ich bin echt noch nicht soweit, mich als Werkzeug Gottes zu verstehen. Aber ja, wir haben viele Hinweise in diese Richtung.

Übrigens ist auch ein Hammerfehler drin: Der Sabbat will natürlich gerade die dritte Generation bekämpfen.

Kurz: Die Lage ist natürlich viel komplexer, ich wollte nur einen groben Überblick über unsere aktuellen Wissensstand bezüglich Gehenna geben."

Susan nickt und sagt leise: "Danke, Collin, das stimmt. Nicht erst seit April bin ich der Überzeugung, dass wir Gehenna aufhalten können."

Etwas lauter: "Aber es ist auch wichtig, dass wir unsere Sorgen und Ängste in unserem Klüngel offen aussprechen können. Dazu sind Freunde da."

Susan blickt erst Peter und anschließend Neil dabei an. Dann gleitet ihr Blick über den gesamten Klüngel: "Und das ist auch genau das, was unsere Stärke ist. Weil es menschlich ist, Ängste zu haben und sie zu teilen. Und unsere Menschlichkeit ist unsere Stärke, um Gehenna aufzuhalten. Und das dürfen wir uns auch auf die Fahnen schreiben, wie Collin das so treffend formuliert hat. Aber Collin hat auch Recht, es ist an der Zeit Pläne zu entwickeln. Und dazu ist Peters Präsentation ein Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn sie noch nicht vollständig ist, bildet sie doch eine gute Grundlage, die wir ergänzen können und auf deren Basis wir einen Operationsplan entwickeln können."

An Neil direkt und offen zu gewandt: "Bitte gehe davon aus, dass ich Gehenna verhindern möchte. Ich finde die Sicherheit, auf der richtigen Seite zu stehen, in mir selbst. Ob jeder einzelne Schritt der richtige in diese Richtung war und sein wird, werden wir überprüfen müssen. Das Bild wird sich zusammensetzen und die Argumente werden kommen, wenn wir diese Präsentation füllen, mit meinen Visionen und auch mit den Erinnerungen, die wir im Traumpalast gesehen haben."

Susan lächelt Neil und anschließend Collin freundlich an. "Das was ihr vier über dein Zusammentreffen mit Anatol in der Höhle erzählt habt, war ja ziemlich kurz. Darf ich euch dazu noch etwas fragen?"

Susan lässt den Blick auch über Minx und Liz schweifen. "Ich möchte die Situation in der Höhle besser verstehen und vielleicht kann davon noch etwas in diese Präsentation einfließen. Wie hat Anatol dir Collin, die Time Square Prophezeiung zukommen lassen? Ihr spracht von einer "alten" Prophezeiung. War sie auf einem alten Schriftstück oder hatte Anatol diese Worte schon länger in seinem Kopf? Oder war sie alt, weil wir sie schon länger kennen? Und das, was er da noch sagte, mit 'Vater schätzt den Frühling im Auge des Hurricane' meint ihr, die beiden Aussagen hängen enger zusammen, als wir bisher dachten? Warum und in welcher Situation hat Collin, dir Liz, davon erzählt?"

Susan schaut ihre Freundin fragend an. "Und, jetzt wo wir wissen, dass diese Aussage von Anatol kommt, bin ich der Meinung, dass mit "Vater" Gott gemeint ist, und nicht Federico. Liz, du hast bereits einmal beide Varianten genannt. Ich muss nochmal drüber nachdenken, was sich an der Aussage ändert, wenn wir "Vater" gleich "Gott" setzen..."

Susans Gesicht nimmt einen nachdenklichen, auf eine Antwort wartenden Gesichtsausdruck an.

Collin: "Er hat sie auf eine alte Zeitung gekritzelt. Keine Ahnung, ob er sie sich ausgedacht hat oder schon seit Jahrhunderten mit sich rumgetragen hat. Ich tendiere zu letzterem." Collin verstummt - aber nur kurz: "Und nein. Mit Vater war nicht Gott gemeint. Auch nicht Federico. Er hat von sich gesprochen. Er fand die Idee gut, das Hurricane neu aufzumachen. Etwas Normalität zu haben. Eine Aufgabe - ein Hobby. Sorry, wenn euch das zu mundan ist, da steckte ausnahmsweise keine tiefere Bedeutung hinter."

"So und nun schmeiß ich euch raus. Wir haben lang und breit über viel diskutiert. Vielleicht sollte jeder mal in Ruhe drüber nachdenken. Der nächste Anruf kommt bestimmt, bis dahin könnten wir uns ja mal ne Pause gönnen." Und mit einem Seitenblick auf Liz und einem Lächeln auf den Lippen: "Ich hab das auf jeden Fall vor."

Etwas überrascht von dem plötzlichen Ende der Unterhaltung, löst sich die Gruppe nach herzlichen Verabschiedungen nach und nach auf. Die letzten Umarmungen tauscht man auf nächtlicher Straße vor dem Hurricane aus und dann geht jeder seiner Wege - alleine oder mit der Liebe seines Unlebens im Arm.